Red Bull in Suzuka: Dank Sumo-Training vor Williams?
Daniel Ricciardo spricht nicht mehr vom verpassten Singapur-Sieg und sieht Red Bull in Suzuka auf Williams-Niveau - Daniil Kwjat "noch keine Einheit mit dem Auto"
(Motorsport-Total.com) - Mit einer Trainingseinheit mit Sumo-Ringern in Tokio haben sich die Red-Bull-Piloten Daniel Ricciardo und Daniil Kwjat auf den Grand Prix von Japan vorbereitet. "Dany war als Zuschauer bei einem Kampf dabei. Anschließend nahmen wir beide an einem Training teil. Das war cool", grinst Ricciardo, als er von der PR-Aktion in Vorbereitung auf das 14. von von 19 Rennen der Formel-1-Saison 2015 erzählt.
In ihrer eigenen Domäne, der Formel 1, zeigten Ricciardo und Kwjat am vergangenen Wochenende in Singapur ihren besten Auftritt des Jahres. Kwjat, der über weite Strecken des Wochenendes schneller war als Ricciardo, holte sich im zweiten Freien Training die erste Session-Bestzeit seiner Formel-1-Karriere. In den entscheidenden Sessions - Qualifying und Rennen - lag der Russe dann aber doch hinter seinem Teamkollegen zurück und nahm als Sechster "nur" acht WM-Punkte mit. Derweil holte Ricciardo mit Platz zwei sein bestes Ergebnis seit dem Sieg beim Grand Prix von Belgien 2014.
Nachdem Ricciardo und Red-Bull-Teamchef Christian Horner unmittelbar nach dem Rennen in Singapur noch mit dem Timing der Safety-Car-Phasen haderten und von einer verpassten Siegchance sprachen, sieht der Australier die Sache mit ein paar Tagen Abstand nun etwas anderes. "Ich würde nicht sagen, dass uns ein Sieg durch die Lappen gegangen ist", meint Ricciardo und vergleicht den Auftritt des Teams mit jenem beim Grand Prix von Ungarn. Dort holten Kwjat und Ricciardo mit den Plätzen zwei und drei die ersten beiden von bislang drei 2015er-Podestplätzen für Red Bull. Wie in Singapur, so war es auch auf dem Hungaroring Ferrari-Pilot Sebastian Vettel, der den Sieg einfuhr.
Mit Blick auf den an diesem Wochenende anstehenden Grand Prix von Japan in Suzuka freut sich Ricciardo vor allem auf die Kurven und begründet dies mit den Qualitäten des Red-Bull-Chassis und den jüngsten Upgrades: "Das Auto fühlt sich seit ein paar Rennen kompletter an, ist nicht mehr so inkonstant wie noch zu Beginn der Saison."
Weil aber auf der 5,807 Kilometer langen Strecke in Suzuka der Antrieb stärker gefordert wird als auf dem Stadtkurs in Singapur, rechnet Ricciardo damit, dass "wir an diesem Wochenende mit Williams kämpfen werden, denn das, was wir in den Kurven gewinnen, werden sie auf den Geraden wieder aufholen".
Für Kwjat kam in Singapur nach Freitagsbestzeit "noch nicht alles zusammen", wie er anmerkt. "Ich bilde mit dem Auto noch keine vollständige Einheit. Hier und da verliere ich nach wie vor ein paar Zehntelsekunden. Aus meiner Erfahrung heraus weiß ich aber, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis es Klick macht", so der 21-Jährige, seine zweite Formel-1-Saison und seine erste im Red-Bull-Team fährt. Für 2016 ist Kwjat noch nicht sicher gesetzt. Derzeit steht hinter dem Formel-1-Engagement von Red Bull ohnehin ein Fragezeichen.