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"Alles geklärt": Verstappen hakt missachtete Teamorder ab
Max Verstappen versichert, dass es nach der missachteten Teamorder in Singapur kein Problem mit Carlos Sainz gibt - War eigentlich alles nur ein Missverständnis?
(Motorsport-Total.com) - In Singapur sorgte Max Verstappen in der Schlussphase des Rennens für Aufsehen: Per Funk bekam er mehrfach die Anweisung, seinen Toro-Rosso-Teamkollegen Carlos Sainz vorbeizulassen (zum Artikel). Mit einem deutlichen "Nein!" widersprach und widersetzte sich der 17-Jährige der Teamorder allerdings, was Sainz gar nicht so lustig fand. Vor dem Großen Preis von Japan scheint die ganze Sache nun allerdings kein Thema mehr zu sein.
"An unserem Verhältnis hat sich nichts geändert", beteuert der Niederländer auf der Pressekonferenz in Suzuka am Donnerstag und erklärt: "Ich habe versucht, Checo (Sergio Perez; Anm. d. Red.) zu überholen, und ich war wirklich dicht dran. Ich habe auch in die Spiegel geschaut und für mich hat es sich nicht so angefühlt, dass er (Sainz) nah genug dran war, um es zu versuchen."
"Daher habe ich mich entschieden, vor ihm zu bleiben. Anschließend haben wir mit dem Team darüber gesprochen und es ist alles geklärt", versichert Verstappen. Dabei war die Toro-Rosso-Rechnung eigentlich einfach: Sainz war in der Schlussphase auf den frischeren Reifen unterwegs und hätte daher größere Chancen gehabt, einen Angriff auf Perez zu starten.
Verstappen spricht von Missverständnis
Letztendlich kamen Verstappen und Sainz auf den Rängen acht und neun ins Ziel - hinter Perez. Der Spanier erklärte anschließend, dass er sich der Anweisung des Teams nicht widersetzt hätte, wenn die Situation andersherum gewesen wäre. Teamchef Franz Tost zeigte allerdings Verständnis für Verstappen und erklärte, dass Sainz vermutlich auch nicht an Perez vorbeigekommen wäre.
Fotostrecke: Triumphe & Tragödien in Japan
Der erste Grand Prix von Japan findet am 24. Oktober 1976 in Fuji statt. Im denkwürdigen Regenrennen holt sich Mario Andretti (Lotus) den Sieg. Die Schlagzeilen beherrscht aber das Titelduell zwischen James Hunt (McLaren) und Niki Lauda (Ferrari). Der Brite holt sich den Titel, als der Österreicher seinen Boliden abstellt, ehe der Zweikampf auf der Strecke begonnen hat. Er will nach seinem schweren Nürburgring-Unfall im gleichen Jahr sein Leben nicht riskieren, stellt ab und verbietet dem Team, einen technischen Defekt als Ausfallgrund zu propagieren. Fotostrecke
Doch ganz egal, ob Verstappens Ungehorsam nachvollziehbar ist oder nicht - grundsätzlich haben die Piloten die Anweisungen des Teams zu befolgen."Ich denke, wir müssen uns am Funk etwas deutlicher ausdrücken", erklärt Verstappen, dem angeblich nicht ganz klar war, warum er in Singapur plötzlich Platz für seinen Teamkollegen machen sollte.
Sainz: "Ich bin Teamplayer"
Sainz kann sich währenddessen einen kleinen Seitenhieb gegen seinen Teamkollegen nicht verkneifen und erklärt: "Ich denke, dass mein Vater einen guten Job macht, indem er sich etwas zurückhält. Er möchte, dass ich als erwachsener Mann alles selbst regle." Eine Anspielung auf Max Verstappens Vater Jos, der an jedem Rennwochenende in der Toro-Rosso-Box mit dabei ist.
Im Hinblick auf den Vorfall in Singapur erklärt er gegenüber 'auto, motor und sport': "Du musst bis zu einem gewissen Grad an dich denken. Aber langfristig ist es besser, dass du auf dein Team hörst. Ich bin zuerst Teamplayer, denn die haben mich dorthin gebracht, wo ich heute bin. Wenn ich meinem Team den Rücken zudrehe, bekomme ich irgendwann ein Problem."