Toro Rosso vor Ungarn: Fehlerquote verringern
Toro Rosso will den Doppelausfall von Silverstone beim Formel-1-Grand-Prix von Ungarn wiedergutmachen und sich das Streckenlayout zunutze machen
(Motorsport-Total.com) - Nach dem Chaos-Wochenende von Silverstone scheint das Red-Bull-Juniorteam Toro Rosso unter Zugzwang, sich beim Formel-1-Grand-Prix von Ungarn 2015 wieder von seiner Schokoladenseite zu präsentieren. Der hochgehandelte Max Verstappen leistete sich nach seinem Monaco-Auffahrunfall in Silverstone seinen zweiten groben Schnitzer, als er sich kurz nach der Safety-Car-Phase ins Aus drehte. Bei Teamkollege Carlos Sainz streikte die Elektronik.
"Wer bei neun Rennen achtmal die Zielflagge nicht sieht, kann nicht unter den ersten Fünf in der Konstruktionsmeisterschaft liegen. Der Hauptgrund liegt in der mangelnden Zuverlässigkeit, aber auch Unfälle und Fehler des Teams hinderten uns, mehr Punkte zu sammeln", mahnt Teamchef Franz Tost gegenüber 'Speedweek.de' seine Truppe zu mehr Konzentration.
Der Österreicher ist bekannt dafür, dass die Schonfrist in seiner Talentschmiede irgendwann ausläuft, jedoch hätte er sich als Schirmherr des jüngsten Fahrerduos der Formel 1 einen komplett anderen Saisonverlauf erwartet: "Beide erledigen einen hervorragenden Job. Die Fehlerquote ist in Relation zu ihrem Speed sehr gering. Ich will ja nicht den Tag vor dem Abend loben, aber ich erwartete wesentlich mehr Probleme."
Ohne Zwischenfälle in den Top 10?
Mit zwei starken Punkteresultaten konnte das Team nach dem zweiten Saisonrennen in Malaysia Position fünf in der Konstrukteurswertung vorweisen. Lange Zeit hielt man sich konstant auf Rang sieben, reist aber durch die Durststrecken lediglich als Achter zum Hungaroring - zwanzig WM-Zähler hinter dem WM-Fünften Force India. Dadurch, dass Antriebsleistung auf dem zweitlangsamsten Kurs der Saison eine untergeordnete Rolle spielt, hat Toro Rosso theoretisch die Chance, die Top-10-Platzierungen zu erreichen.
"Ich denke, dass der Kurs zu unserem Auto passt. Daher bin ich optimistisch, dass wir um ein gutes Resultat kämpfen können", gibt sich Verstappen zuversichtlich. "Das könnte eines unserer besten Rennen werden", glaubt der 17-Jährige, der aber auch weiß, dass es ohne gutes Qualifying schwierig werden könnte, da der Micky-Mouse-Kurs kaum Überholchancen bietet. Etwaige Startaufstellungsstrafen durch unzuverlässige Renault-Motoren könnten somit Punkteränge vereiteln.
Auch Sainz ist der Ansicht, dass sein STR10 für den Hungaroring wie gemacht ist. Aber auch der Fahrer muss zum meist heißen und trockenen Rennwochenende passen: "Die sehr hohen Luft- und Streckentemperaturen bedeuten, dass es körperlich anstrengend werden kann, also habe ich intensiv unter warmen Bedingungen trainiert." Den Kurs in der Tundra kennt der 20-Jährige wie sein Stallgefährte aus den Nachwuchsserien: "Er hat zum Fahren ein sehr schönes Layout. Seine enge, knifflige Natur bedeutet, dass auf eine Runde kaum Zeit zum Entspannen ist, da es keine richtigen Geraden gibt."