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Nach Nasr-Schock: Sauber will in Montreal noch punkten
Nach dem heftigen Unfall von Felipe Nasr im Training qualifizieren er und Marcus Ericsson sich nur auf den Plätzen 12 und 14
(Motorsport-Total.com) - Dass Sauber beim Qualifying zum Grand Prix von Kanada mit beiden Autos angreifen konnte, ist schon an sich ein kleiner Erfolg gewesen. Denn nach dem heftigen Einschlag von Felipe Nasr im dritten Freien Training war es eine Meisterleistung der Mechaniker, seinen Boliden rechtzeitig wieder hinzubekommen. Der peinliche Vorfall scheint den Brasilianer dennoch beeinflusst zu haben. Nasr konnte sich nur als 15. qualifizieren, während Marcus Ericsson am Samstag auf Rang 13. landete. Beide Piloten rücken durch Verstappens Strafversetzung in der Startaufstellung einen Platz vor.
Aus der Schrecksekunde am Morgen gingen glücklicherweise keine Verletzungen und offenbar auch keine größeren Schäden hervor. Nasr hatte beim Reifenaufwärmen ausgangs der Spitzkehre die Kontrolle über sein Auto verloren, krachte in die Betonmauer und löste die roten Flaggen aus. Was blieb, was etwas Scham.
"Ich bin beim Zickzackfahren wahrscheinlich versehentlich auf den DRS-Knopf gekommen", erklärt Nasr sein Missgeschick gegenüber 'Auto motor und Sport'. "Der Heckflügel war plötzlich offen, ich hatte hinten null Grip mehr, und konnte das Auto nicht mehr halten. Wäre das DRS zu gewesen, wäre der Unfall nicht passiert. Der Einschlag war richtig heftig. Mir tut ein bisschen der Nacken weh. Die Ärzte haben mir aber schon die Rennfreigabe erteilt."
Zwar wird der Schaden aus diesem Rookie-Fehler auf über 100.000 Euro geschätzt, in den nur zwei Stunden zwischen der Trainingseinheit und der Qualifikation konnte er aber behoben werden. Für mehr als Startplatz 14 reichte es dennoch nicht. "Vom dem Startplatz kann ich morgen im Rennen immer noch um Punkte kämpfen", lässt Nasr aber den Kopf nicht hängen.
Auch Teamkollege Ericsson ist nicht ganz zufrieden mit seiner Startposition. Dabei bestätige der Schwede seine Fast-Top-10-Leistung der Trainingseinheiten auch im Qualifying, packte zwar nicht den Einzug in Q2, ist auf Startplatz 12 aber nicht allzu weit entfernt von den Punkterängen.
"Leider waren auf meiner schnellsten Runde zu viele Autos unterwegs, durch die ich ein paar Zehntel verloren habe", so Ericsson. "Wir konnten uns vom ersten Training an steigern, dadurch bin ich mit dem Fahrverhalten des Autos immer besser zurechtgekommen. Weil wir im Rennen meistens konkurrenzfähig sind, ist eine Platzierung in den Punkterängen durchaus realistisch."
Vor den Sauber-Piloten liegen unter anderem noch die Renault-betriebenen Toro Rosso und Red Bull, die auf der Hochgeschwindigkeits-Strecke einen Nachteil haben. Besonders bevorteilt sind aber auch die C34 von Ericsson und Nasr nicht, wie der Brasilianer verrät: "Auf unsere Seite hat es keine Updates gegeben, das war nur bei Ferrari. Ich denke, wir bekommen das nach der Sommerpause. Ich habe gehört, dass es in Spa soweit sein könnte. Wir fahren noch immer mit der gleichen Motoren-Variante wie zu Beginn des Jahres."
Das Ferrari-Team war mit überarbeiteter Antriebseinheit nach Kanada gereist und unter anderem deswegen wahrscheinlich auch wieder ein Stückchen näher an Mercedes gerückt. Die Mercedes-Kundenteams Lotus und Force India konnten sich außerdem naturgemäß deutlich von Sauber absetzen.
"Die Resultate des Qualifyings sind nicht befriedigend", räumt auch Teamchefin Monisha Kaltenborn ein. "Es gibt Dinge, bei denen wir uns hätten verbessern können - zumindest um eine Spur. Die Startplätze sind letztlich keine schlechte Ausgangslage für Punkte im Rennen - und darauf müssen wir uns fokussieren."