Caterham: Mit Lotterer und neuer Nase zum ersten WM-Punkt?
Andre Lotterer ersetzt Kamui Kobayashi in Spa - Der dreimalige Le-Mans-Sieger und Marcus Ericsson gehen mit überarbeitetem CT05 auf die Strecke
(Motorsport-Total.com) - Vieles neu bei Caterham für den Grand Prix von Belgien: Zum einen gibt Andre Lotterer an der Seite von Marcus Ericsson sein Formel-1-Debüt. Zum anderen ist der CT05 in der Sommerpause mit einer neuen Nase versehen worden. Unter diesen neuen Voraussetzungen tritt die Mannschaft rund um Teamchef Christijan Albers am Wochenende an und will auch auf der Strecke für Überraschungen sorgen.
Der dreimalige Le-Mans-Sieger Lotterer, der für zunächst ein Rennwochenende das Cockpit von Kamui Kobayashi übernimmt, freut sich diebisch auf sein Debüt in der Königsklasse. "Ich bin froh, die Gelegenheit zu bekommen, an einem Formel-1-Wochenende teilzunehmen. Ich danke Caterham für diese Chance. Ich bin bereit für diese Herausforderung und kann es kaum erwarten, endlich ins Auto zu steigen und das Beste aus dem Wochenende zu machen", so Lotterer.
"Ich muss mich schnell an das Auto gewöhnen. Das Team hat viele Updates dabei. Da brauchen wir die maximale Zeit auf der Strecke, um die Performance zu optimieren", bemerkt der Deutsche, der den Kurs in Spa-Francorchamps bestens kennt. Allein in diesem Jahr war er dort schon dreimal am Start: Zunächst beim 6-Stunden-Rennen der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC), anschließend beim Lauf der Französischen GT-Meisterschaft und zuletzt beim 24-Stunden-Rennen, das zur Blancpain-Endurance-Series zählt.
Lotterer: Formel-1-Debüt nahe der Heimat
"Mir macht das Fahren auf dieser legendären Strecke unglaublich viel Spaß. Spa ist eine meiner Lieblingsstrecken und sie liegt nicht weit von dem Ort entfernt, in dem ich aufgewachsen bin. Das macht das Wochenende noch spezieller als ohnehin schon. Ich werde es ganz sicher nicht vergessen", so der gebürtige Duisburger zwei Tage vor seinen ersten Runden im Caterham CT05.
Derweil lässt der zum Zuschauen verdammte Kobayashi via Twitter verlauten, dass es "sehr enttäuschend" ist, auf seiner Lieblingsstrecke Spa nicht fahren zu können. Der Japaner akzeptiert aber die Entscheidung des Teams und entschuldigt sich bei seinen Fans. Ob Kobayashi am 7. September beim Grand Prix von Italien in Monza wieder im Cockpit sitzt, ist noch offen.
Auch der ehemalige Caterham-Technikchef Mike Gascoyne kann die Fahrerwahl der neuen Teamführung für den Grand Prix von Belgien nicht nachvollziehen:
Während Kobayashi Trübsal bläst, freut sich Ericsson genau wie Lotterer auf die fahrerische Herausforderung in den Ardennen: "Spa ist eines der Rennen, auf das ich mich seit Januar, als mein Einstieg in die Formel 1 offiziell wurde, am meisten freue. Ich liebe die Strecke. Sie war in der Vergangenheit sehr gut zu mir. Das gilt ganz besonders für die zwei zurückliegenden Jahre", verweist der Schwede auf seine jüngsten Ergebnisse in Spa: Sieg 2012 und Platz zwei 2013 - jeweils im GP2-Boliden.
"Wir wollen in Belgien entscheidend vorankommen", betont Ericsson und verweist auf das neue Aero-Paket von Caterham mit neuer Nase: "Wir hatten länger keine neuen Teile am Auto. Es ist ein gutes Gefühl, mit einem Paket, das uns einen Schritt voranbringen sollte, an eine Strecke wie Spa zu kommen. Wir sehen aber nichts als selbstverständlich an. Vor uns liegt eine Menge Arbeit, um das Beste aus den neuen Teilen herauszuholen. Unsere Zuverlässigkeit ist gut. Es könnte ein richtig gutes Wochenende für uns werden."
Nach 88 Rennwochenenden (38 davon unter dem Namen Lotus) wartet das von Tony Fernandes gegründete Team noch immer auf den ersten WM-Punkt. Gelingt dieser mit neuem Fahrer und neuer Nase am Sonntag in Spa?