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Mercedes-Doppelsieg beim Grand Prix von Spanien
Auch in Barcelona glänzen die Silberpfeile in Gold: Lewis Hamilton hält dem Druck von Nico Rosberg stand und gewinnt, Sebastian Vettel wird starker Vierter
(Motorsport-Total.com) - Die Siegesserie von Mercedes in der Formel 1 geht weiter: Lewis Hamilton feierte beim Grand Prix von Spanien in Barcelona seinen vierten Erfolg hintereinander und fixierte damit auch den vierten Silberpfeil-Doppelsieg im fünften Saisonrennen. Nico Rosberg musste sich erneut geschlagen geben, lieferte seinem britischen Teamkollegen aber einen harten Kampf und hatte letztendlich nur um 0,6 Sekunden das Nachsehen. Alle anderen waren zu Statisten degradiert: Daniel Ricciardo (Red Bull) hatte als erster Mercedes-Verfolger schon 49,0 Sekunden Rückstand.
Rosbergs Plan, Hamilton gleich am Start zu überholen, ging nicht auf. Vielmehr sah es in den ersten Runden so aus, als könne sich der Brite relativ mühelos absetzen - aber als er bis zu drei Sekunden Vorsprung hatte, stagnierte sein Vorwärtsdrang. Rosberg wechselte dann beim ersten Boxenstopp von weichen auf harte Reifen und probierte damit eine abweichende Strategie aus. Diese sollte ihm in der Schlussphase des Rennens einen Vorteil bescheren.
Vor dem letzten Boxenstopp Hamiltons betrug der Abstand zwischen den beiden 4,2 Sekunden, nachdem Rosberg an der Box war sogar 4,8 - aber von da an nutzte der Deutsche den Vorteil seiner weicheren und etwas frischeren Reifen. Ein paar Runden vor Schluss lag er erstmals innerhalb der DRS-Sekunde, wegen eines Überrundeten durfte da aber auch Hamilton flachstellen. Und der zweite DRS-Versuch ab der vorletzten Runde kam für eine ernsthafte Attacke zu spät.
Rosberg war schon drauf und dran
"Eine Runde mehr hätte gereicht", seufzt Rosberg auf dem Podium. "Ich war noch nicht nahe genug dran, aber leider war das Rennen dann vorbei. Ich bin enttäuscht." Hamilton wirkte bei der Siegerehrung klarerweise wesentlich glücklicher: "Es ist mein erster Sieg in Spanien. Das bedeutet mir viel." Und der Brite, der das Wochenende über weite Strecken dominiert hat, gibt offen zu: "Ich war heute nicht schnell genug. Nico war schneller."
Hinter dem Silberpfeil-Express ging es für alle anderen lediglich um den dritten Platz, und selbst dieser Kampf gestaltete sich wenig aufregend. Zwar lag Valtteri Bottas (Williams) nach seinem guten Start im ersten Stint vor Ricciardo, aber Ricciardo kam früher zum Reifenwechsel - und hatte von da an alles im Griff. Trotz seines frühen ersten Boxenstopps kam er heute bei trockenen Bedingungen mit zwei Boxenstopps über die Distanz.
"Wir wussten vor dem Rennen, dass ein langweiliges Rennen für uns ein ziemlich gutes Rennen sein würde. Wir wussten, dass wir nicht die Pace haben, um Mercedes zu schlagen. Sie waren weit weg", sagt der Australier und kann sich eine flapsige Bemerkung nicht verkneifen: "Es sah so aus, dass wir das Auto für einen dritten Platz hatten, und am Ende war es dann auch so. Es ist wirklich schön, auf dem Podium zu sein, und ich bin mir sicher, dass wir es dieses Mal behalten dürfen!"
Tolle Aufholjagd vom Weltmeister
In der zweiten Rennhälfte konnte Ricciardo relativ entspannt fahren, denn weder von Bottas noch von den dahinter fahrenden Ferraris drohte Gefahr. Vierter wurde letztendlich sein Teamkollege Sebastian Vettel, der vom 15. Platz gestartet war. Vettel, lange Zeit nur 14., wechselte (genau wie Rosberg) beim ersten Boxenstopp von Medium auf Hard, verfolgte danach aber eine Dreistoppstrategie - und glitt teilweise wie ein heißes Messer durch warme Butter durch das Feld.
"Das Manöver gegen Kimi war ziemlich gut, denn er hat mit Sicherheit nicht mit mir gerechnet", freut sich der Deutsche, der schon früh ahnte, dass es noch weit nach vorne gehen könnte: "Als ich mit den harten Reifen die gleiche Pace hatte wie der Dritte und Vierte, wusste ich, dass es nur besser werden kann, wenn wir später die weichen Reifen bekommen. Wir haben kurz überlegt, auf zwei Stopps umzustellen, aber ich glaube, die 15 Runden hätte ich nicht mehr geschafft."
Alonso ringt Räikkönen im Finish nieder
Lokalmatador Fernando Alonso (Ferrari) setzte wie Vettel auf eine Dreistoppstrategie. Zu Beginn lag er stets im Windschatten seines Teamkollegen Kimi Räikkönen, bis er die Strategie umstellte. Doch Alonso machte seinen Rückstand mit den frischeren Reifen schnell wieder wett und überholte Räikkönen kurz vor Schluss nach harter finnischer Gegenwehr. Erst hinter den beiden kam Romain Grosjean (Lotus) als Achter ins Ziel.
Sergio Perez (Force India) fightete in den letzten Runden seinen Teamkollegen Nico Hülkenberg nieder; dahinter schrammte das McLaren-Duo Button/Magnussen knapp an den Punkterängen vorbei. Felipe Massa (Williams) wurde 13. Adrian Sutil (Sauber) konnte nach dem schwierigen Samstag auch heute keine Akzente setzen und belegte mit einer Runde Rückstand Platz 17. Insgesamt sahen 20 Fahrer die Zielflagge.
Für Aufregung sorgte wieder einmal Pastor Maldonado (Lotus), der für seine Kollision mit Marcus Ericsson (Caterham) in der Startphase eine Fünf-Sekunden-Strafe kassierte; aber auch Vettel war in der ersten Runde in eine Berührung mit Kevin Magnussen verwickelt, die für beide glimpflich ausging. Ansonsten verlief der Grand Prix von Spanien ohne nennenswerte Zwischenfälle - sodass die Vorfreude auf den Klassiker in Monaco nun umso größer ist.