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Vettel oder Alonso? Die Meinungen gehen auseinander
Im Fahrerlager wird Sebastian Vettel als WM-Favorit gesehen, doch auch Fernando Alonso werden durchaus noch Chancen eingeräumt
(Motorsport-Total.com) - Alles ist für das große Finale angerichtet: Beim Grand Prix von Brasilien fällt die Entscheidung ob Sebastian Vettel oder Fernando Alonso in die Riege der Dreifachweltmeister aufsteigen wird. Seit 1950 haben sich bisher fünf Fahrer dreimal zum Weltmeister gekrönt und sich zu Legenden des Sports gemacht. Das waren Jack Brabham, Niki Lauda, Nelson Piquet, Ayrton Senna und Jackie Stewart. Wer wird am Sonntag das Rennen machen? Vettel hat eine bessere Ausgangsposition, denn er hat 13 WM-Punkte Vorsprung. Rekordweltmeister Michael Schumacher sieht es diplomatisch: "Ich drücke beiden die Daumen und wünsche beiden alles Gute."
Vettel hat nicht nur einen Punktevorsprung, sondern auch eine bessere Ausgangslage für das Rennen. Der Red-Bull-Pilot qualifizierte sich für Startplatz vier und der Spanier wird von Rang sieben angreifen. Und genau unter dem Motto Angriff steht Alonsos Mission. Der Spanier kann nur gewinnen und hat praktisch nichts zu verlieren. Vettel hat dagegen viel zu verlieren, aber auch viel zu gewinnen. "Es ist unglaublich schwierig", kann Pole-Setter Lewis Hamilton die Situation nachvollziehen.
"Bei Sebastian habe ich gesehen, dass er unter Druck steht. Ich weiß nicht, wie es Fernando geht, aber beide haben Druck. Fernando muss Punkte aufholen. Es ist sehr schwierig. 80 Millionen Menschen verfolgen Sebastian in Deutschland. Er muss einfach nur ruhig bleiben und das tun, was er am besten kann", rät der Brite. Hamilton ist auch nicht von den Startplätzen der beiden Titelaspiranten überrascht. "Eigentlich nicht. Sebastian ist da, aber vielleicht hatte er nicht sein bestes Qualifying. Er ist aber schnell. Fernando ist ungefähr dort, wo er auch beim letzten Rennen war. Ich habe nichts anderes erwartet."
Ex-Teamchef Eddie Jordan stellt sich auf eine spanische Fiesta ein. "Irgendetwas sagt mir, aber ich weiß nicht was, dass wir einen spanischen Weltmeister haben werden." Das Wetter könnte den Schlusspunkt unter die längste Formel-1-Saison der Geschichte setzen. Für den Grand Prix ist Regen vorhergesagt. "Vielleicht hat Sebastian sich auch ein bisschen auf den Regen für morgen eingestellt", spekuliert Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug bei 'Sky'. "Es ist eine Mutmaßung, ich weiß es nicht. Es ist oftmals so in einem Titelshowdown, dass sich alles ein bisschen verschiebt."
"Aber Alonso Siebter? Damit hätte man auch nicht unbedingt gerechnet. Sebastien Vierter - für beide ist sicherlich noch alles drin, aber Sebastian hat die besseren Karten und dem drücken wir auch die Daumen." Sein Pilot Nico Rosberg sieht es dagegen wie Schumacher nicht parteiisch. "Ich bin neutral, ich gönne es beiden. Es ist mir egal, wer gewinnt." Im Fahrerlager wurde spekuliert, ob sich Alonso voll auf Regen konzentriert, denn bei einem Chaosrennen könnten seine Chancen steigen.
Setzt Alonso auf den Regen?
Der Spanier meinte: "Ich weiß, dass wir zumindest unter normalen Umständen nicht die Chance haben, um den Sieg zu kämpfen." Herausstellen wird sich das allerdings erst im Laufe des Rennens. "So etwas kann ich von der Boxenmauer aus nicht erkennen.", nimmt McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh den Spekulationen den Wind aus den Segeln. "Ich vermute aber, dass eigentlich alle möglichst viel Abtrieb gefahren sind."
"Ich glaube kaum, dass irgendjemand etwas an Downforce zurückgehalten hat. Will man voll auf nasse Bedingungen gehen, dann kann man noch an der Kühlung in allen Bereichen etwas machen. Wenn man auf Regen setzt, dann bringt man möglichst viel Traktion ins Auto. Das bedeutet, dass man hinten etwas weicher fährt." Jenson Button merkt aber an: "Wir machen heutzutage eigentlich keine speziellen Regensetups mehr. So etwas braucht es einfach nicht mehr. Wenn man sein Auto unter normalen Bedingungen optimiert hat, dann ist es auch im Regen okay."
"Vor allem, wenn es - wie hier - eine Strecke ist, wo man sowieso mit vollem Abtrieb fährt, dann hat man sowieso kaum noch Mittel zur Verfügung, etwas zu ändern." Button und Hamilton haben in ihrer Karriere einen WM-Titel gewonnen. Vettel ist deutlich jünger und hat seinen dritten Titel zum Greifen nahe. "Was soll man zu seiner Entwicklung schon sagen?", meint Hamilton. "Er hat in den vergangenen Jahren den Titel geholt. Ich mag nichts dazu sagen, wie er ist oder wer er ist - er ist Weltmeister. Er macht einen guten Job."
Button findet: "Wenn ich ihn jetzt im Vergleich zum ersten Titeljahr 2010 sehe, dann ist seine Konstanz besser geworden. Früher hat er sich ein paar Fehler geleistet, aber er hat mit den Jahren an Selbstbewusstsein gewonnen. Man kann das an der Konstanz seiner Leistungen sehen. Natürlich darf man dabei nie vergessen, dass er auch jederzeit ein tolles Auto hatte." Noch 71 Runden werden in der Formel-1-Saison 2012 absolviert. Danach wird feststehen, wer der sechste Dreifachweltmeister der Geschichte ist.