Williams: Tempo stimmt, Zuverlässigkeit noch nicht

Williams will in Suzuka dank einiger Upgrades an die starke Leistung von Singapur anknüpfen, hofft aber auf eine bessere Zuverlässigkeit

von Markus Lüttgens · 01.10.2012 12:05

(Motorsport-Total.com) - Beim Rennen in Singapur blitzte das Potenzial des Williams FW34 wieder einmal auf. Pastor Maldonado qualifizierte sich für die erste Startreihe und lag im Rennen auf Podiumskurs, bis ihn ein Hydraulikdefekt um den Lohn der Arbeit brachte. Auch Bruno Senna konnte das Rennen nicht beendenden, eine defekte Kabelbaumdichtung fügte dem Brasilianer Brandwunden zu, wegen derer er aufgeben musste. Nach diesen Zwischenfällen war klar, was bei Williams auf der Tagesordnung stand.

Kann Pastor Maldonado die Vorstellung von Singapur in Japan wiederholen?

"Nach Singapur haben wir hart daran gearbeitet, die Zuverlässigkeit bei beiden Autos sicherzustellen", erklärt Chefingenieur Mark Gillan. Nach der guten Leistung seiner Autos ist der Brite jedoch zuversichtlich, dass Williams auch in Japan wieder in der Spitzengruppe fahren kann: "Nach dem exzellenten Tempo, welches wir in Singapur sowohl im Qualifying als auch im Rennen gezeigt haben, erwarten wir auch in Suzuka stark zu sein." Dazu soll auch ein abermals überarbeiteter FW34 beitragen. "Im Rahmen unseres Verbesserungsprozesses werden wir weitere Upgrade bringen", verspricht Gillan.

"Ich glaube jeder im Fahrerlager freut sich auf dieses Rennen."Pastor Maldonado
Die Williams-Fahrer blicken dem Rennen in Suzuka ebenfalls erwartungsvoll entgegen. "Ich freue mich wirklich darauf, in dieser Woche nach Japan zu kommen", sagt Maldonado. "Ich glaube jeder im Fahrerlager freut sich auf dieses Rennen, denn die Fans in Japan gehören zu den besten der Welt und bereiten uns immer einen herzlichen Empfang." Ähnlich äußert sich auch Senna: "Ich freue mich auf den japanischen Grand Prix", sagt der Brasilianer.

Strecke fasziniert die Fahrer

Wie bei den meisten ihrer Kollegen sorgt auch bei den beiden Südamerikanern der Kurs von Suzuka für Gänsehaut. "Ich mag auch den Kurs, der eine der historischen Strecken in der Formel ist. Es gibt einige gute Kombinationen von Hochgeschwindigkeitskurven, in denen wir fast mit maximalem Abtrieb fahren. Das ist für uns Fahrer eine große Herausforderung", sagt Maldonado.

Für Senna ist Suzuka "eine meiner Lieblingsstrecken, sehr schnell und flüssig, aber im Vergleich zu den meisten anderen Strecken sehr eng. Sie ist erstaunlich schnell und für den Fahrer eine der größten Herausforderungen. Sie ist mit Spa-Francorchamps vergleichbar, eine echte Fahrerstrecke", meint der Brasilianer, dem nur das oft unberechenbare Wetter Kopfzerbrechen bereitet: "Das Wetter kann in Japan sehr unterschiedlich sein. Es kann warm und sonnig sein, aber auch so stark Regnen, dass das Qualifying abgebrochen werden muss. Es ist immer sehr spannend, wir sollten dort stark sein."

Reifen und Motor werden gefordert

"Suzuka ist eine faszinierende, klassische Strecke, deren Markenzeichen das Layout in Form einer Acht ist. Sie ist technisch anspruchsvoll und eine Herausforderung für die Fahrer", meint auch Gillan. "Durch die hohen Kurvengeschwindigkeiten müssen die Reifen viel Energie aufnehmen, die Bremsen werden hingegen nur wenig belastet." Aus Sicht von Motorenpartner Renault spielt die Motorleistung in Suzuka "keine größere Rolle als in Kanada oder Valencia", wie Einsatzleiter Remi Taffin erklärt. "Aber die unterschiedlichen Kurven im Verlauf der Runde erfordern eine sorgfältige Vorbereitung."


Fotos: Williams, Großer Preis von Singapur


Aus Sicht des Motoren-Ingenieurs lässt sich die Strecke in zwei unterschiedliche Abschnitte einteilen: "Der erste Teil der Strecke, von der ersten bis zur Löffel-Kurve ist sehr flüssig. Dort muss sich die Motorleistung sanft entfalten. Im zweiten Teil, von der Löffel-Kurve bis zum Ende der Start- und Ziel-Geraden ist pure Motorleistung gefragt, denn 90 Prozent dieses Abschnitts werden mit Vollgas gefahren", so Taffin. "Aus diesem Grund wollen wir bei diesem Rennen neue Motoren einsetzen."