• 08. November 2018 · 08:27 Uhr

Liberty deutet an: Silverstone-Verbleib alles andere als gesichert

Warum Silverstone um einen Verbleib der Formel 1 über 2019 hinaus bangen muss, welche Interessen Liberty Media hat und wieso London weiter ein Thema ist

(Motorsport-Total.com) - Jahr für Jahr geht der Klassiker in Silverstone vor ausverkauftem Haus über die Bühne, dennoch ist die Zukunft des Rennens keinesfalls gesichert. Im Vorjahr machte man von einer Klausel Gebrauch, die dafür sorgt, dass der Vertrag nicht automatisch über das Jahr 2019 hinaus verlängert wird, was darauf zurückzuführen ist, dass das Rennen für die Veranstalter sonst zu teuer geworden wäre. In Hinblick auf eine Vertragsverlängerung gibt es laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' keine Fortschritte.

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Startet die Formel 1 auch nach 2019 noch in Silverstone? Zoom Download

Und nun deutet auch Formel-1-Marketingchef Sean Bratches an, dass der Großbritannien-Grand-Prix an einen anderen Ort wechseln könnte. "Silverstone war zwar der erste Grand Prix der Geschichte, aber wir sind in den 68 Jahren nicht immer dort gefahren", sagt der US-Amerikaner.

"Es gab auch Rennen in Brands Hatch und an anderen Orten. Kein Austragungsort in diesem Sport ist absolut unverzichtbar. Klar messen wir gewissen Rennen einen hohen Wert bei, und wir tun, was wir können, um sie zu behalten, aber am Ende handelt es sich um ein Geschäft. Wir sind ein Unternehmen mit vielen Interessengruppen, und wir versuchen, das mit dem Interesse der Fans zu verbinden."

Stadtrennen in London als Alternative

Doch welche Alternativen gibt es im Mutterland der Formel 1 zum "Home of British Motor Racing", wie Silvestone auch genannt wird? Derzeit keine. Die Berg- und Talbahn in Brands Hatch, die sich in den 1970er- und 1980er-Jahren mit Silverstone abwechselte, ist derzeit nicht Formel-1-tauglich, das gleiche gilt für den Kurs in Donington, auf dem 1993 der Grand Prix von Europa ausgetragen wurde.

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Sean Bratches und Chase Carey basteln an der Zukunft der Formel 1 Zoom Download

Es gab zwar bereits vor einigen Jahren Pläne, die Rennstrecke mit viel Aufwand zu renovieren, um die Formel 1 in die Grafschaft Kent zu bringen, diese wurden aber wieder verworfen, wodurch sich Silverstone durchsetzte.

Mit dem Vietnam-Grand-Prix, der ab 2020 den Kalender erweitern wird, zeigt Formel-1-Besitzer Liberty aber einmal mehr, dass Stadtrennen derzeit besonders attraktiv sind. Das könnte den noch immer nicht ganz ad acta gelegten Plan befeuern, ein Stadtrennen in der britischen Metropole London durchzuführen. Red-Bull-Teamchef Christian Horner hält diese Variante unter Liberty für umsetzbar.

Mehr Straßenkurse: So plant Liberty die Formel-1-Zukunft

Stadtrennen haben den Vorteil, dass sie nicht wie viele Grands Prix in der Einöde stattfinden und von den Zuschauern viel leichter zu erreichen sind. Auch für ausreichend Hotelbetten ist stets gesorgt. Zudem erhalten die Formel-1-Betreiber zahlreiche Möglichkeiten, die Rennen zu bewerben.

Liberty plant für die Zukunft bei der Austragung der Rennen mit drei Ebenen, wie Bratches klarstellt: "Zuerst wollen wir die klassischen Rennen wie Silverstone, Spa oder Monza behalten, da sie sehr wichtig für die Formel 1 und für die Fans sind."

"Dann haben wir einige Stadtrennen oder Rennen, die in Parks stattfinden, wie Melbourne, Montreal oder Mexiko-Stadt. Und die dritte Ebene umfasst speziell für den Rennsport errichtete Anlagen wie Schanghai, Austin und Bahrain. Darüber hinaus wollen wir weitere Rennen auf Straßenkursen austragen, und Vietnam ist ein weiterer Schritt zur Verwirklichung unserer Vision."

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