Gnadenfrist für Lotus: Renault-Deal muss in zehn Tagen stehen
Lotus hat für einen zweiten Gerichtstermin wegen Steuerschulden zehn Tage Aufschub bekommen - Einigung mit Renault und Ecclestone muss nun schnell gehen
(Motorsport-Total.com) - Es sind die Steuerschulden bei der britischen Finanzbehörde H.M. Revenue & Customs (HMRC), die Lotus am Ende zum Verhängnis werden könnten. Das Team aus Enstone steht unter immensen Zeitdruck, die ausstehenden Einkommenssteuern zu bezahlen. Einziger Ausweg: Die Übernahme von Renault und das Einstreichen der Sonderprämie für Langzeit-Teams. Für die Verhandlungen mit dem französischen Motorenhersteller, sowie mit Formel-1-Boss Bernie Ecclestone bleiben noch genau zehn Tage.
Bei einer ersten Gerichtsverhandlung am 7. September konnte Lotus noch glaubhaft darlegen, dass eine Einigung mit Renault kurz bevor stünde. Ein zweiter Termin wurde daher auf Freitag den 18. September, den ersten Trainingstag in Singapur, gelegt. Kurz darauf wurde versichert, dass das Grand-Prix-Team, das in Belgien noch unter Druck von Gläubigern gestanden hatte, sicher nach Singapur und zu dem eine Woche darauf folgenden Rennen in Japan reisen könne.
Nach Beginn des Rennwochenendes in Singapur wurde nun bekannt, dass das Gericht den zweiten Termin auf Montag den 28.September, ein Tag nach dem Rennen in Suzuka, verschoben hat - ein letzter Aufschub, wie betont wurde.
Schon in der kommenden Woche könnte es daher zu einer offiziellen Einigung und der Übernahme von Renault kommen, die dann wieder als Werksteam agieren würden. Renault-Geschäftsführer Carlos Ghosn betonte bereits, dass man nicht länger nur als Motoren-Lieferant arbeiten wolle. Kann dann noch der Status und die Sonderprämien geklärt werden, könnte Lotus die Steuern ab- und die Gläubiger auszahlen - das Team mit rund 400 Mitarbeitern wäre gerettet. Wenn nicht, droht die Insolvenz und ein ähnliches Schicksal wie Caterham im vergangenen Jahr.