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Formel 1 im Iran? Auf geht's in die Schurkenstaaten!
Der Iran hat vor, eine Grand-Prix-Strecke im Persischen Golf zu bauen - Politiker: "Die Formel 1 hat eine großartige Zukunft im Iran"
(Motorsport-Total.com) - Die Expansion der Formel 1 wurde in den vergangenen zwei Jahrzehnten rasant vorangetrieben, um die Einnahmen für die Inhaber der kommerziellen Rechte und die Teams zu erhöhen. Nur selten spielten bei dieser Expansion moralische Gesichtspunkte eine übergeordnete Bedeutung - man denke etwa an die Grands Prix in Aserbaidschan, Bahrain oder China, wo Menschenrechte und Pressefreiheit nicht den gleichen Stellenwert haben wie in den meisten europäischen Ländern.
© NASA
Auf der Insel Qeschm im Persischen Golf soll eine Formel-1-Strecke gebaut werden Zoom Download
Nun liebäugelt offenbar der Iran damit, die Formel 1 ins Land zu holen. Zumindest hat Masoud Soltanifar, Präsident der Organisation für Kulturerbe, Handwerk und Tourismus, angekündigt, dass sein Land plant, eine für die Formel 1 geeignete Rennstrecke zu bauen. Die Bemerkung fiel bei einem Besuch Soltanifars auf Qeschm, einer 136 Kilometer langen und 40 Kilometer breiten Insel im Persischen Golf, auf der die Motorsport-Anlage entstehen soll.
"Im Iran gibt es so viele junge Menschen mit einer wachsenden Tendenz zum Fahren. Die Formel 1 hat eine großartige Zukunft im Iran", zitiert die staatliche Nachrichtenagentur des Iran, 'IRNA', den Politiker. Zuvor habe es bereits Pläne gegeben, eine Formel-1-Strecke in Parand zu bauen, 35 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Teheran. Für den Standort Qeschm spricht jedoch unter anderem, dass die Insel eine zollfreie Zone ist.
Unabhängig davon, ob der Iran tatsächlich eine Grand-Prix-Strecke bauen wird oder nicht, wäre die Durchführung eines Rennens dort ein Tabubruch der Formel 1. Mag man Aserbaidschan, Bahrain und China noch argumentieren können, so würde eine Expansion in den Iran wohl noch entschlossenere Proteste nach sich ziehen. Immerhin steht der Iran auf der offiziellen Liste der Schurkenstaaten der USA - neben Kuba, dem Sudan und Syrien.