• 26. Juni 2016 · 09:56 Uhr

Vettel: "Als Kind interessiert es nicht, wer Rechnungen bezahlt"

Sebastian Vettel zählt zu den erfolgreichsten Fahrern, vergisst aber nie die Anfänge: "Man muss Sponsoren haben. Als kleiner Junge ist es schwierig, das zu erfahren"

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel ist einer der erfolgreichsten Fahrer in der Formel 1 und zählt zu den drei Piloten, die viermal in Folge Weltmeister wurden. Dass das kein Selbstläufer ist, hat der 28-Jährige aber nie vergessen: "Man musste Unterstützung und Sponsorengelder haben. Als kleiner Junge ist es ziemlich schwierig, das zu erfahren, denn man möchte einfach nur fahren. Es interessiert einen nicht, wie die Rechnungen bezahlt werden."

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Papa Norbert Vettel begleitete Sebastian Vettels Karriere von Beginn an Zoom Download

Vettel begann seine Motorsport-Karriere 1995 klassisch im Kartsport. Sein Vater Norbert Vettel unterstützte seinen Sohn dabei schon sehr früh. Bereits im Alter von dreieinhalb Jahren drehte der Heppenheimer die ersten Runden im Kart, womit der Deutsche bis 2002 am Ball blieb. "Es ist sehr schwierig. Als ich angefangen hab, hatten wir keine Ahnung," erinnert sich Vettel an seine Motorsport-Anfänge.

"Es war eine wirklich schöne Zeit, denn man darf nicht vergessen, dass ich zu dem Zeitpunkt ein Kind war. Ich war sieben, acht, zehn, zwölf und konnte mit Vollgas Go-Kart fahren. Aber wenn ich aufgehört hab, habe ich mit den anderen Fahrern im Dreck mit kleinen Spielzeugautos gespielt. Es war eine sehr, sehr schöne Zeit. Irgendwann wurde es aber ernster", so der heutige Ferrari-Pilot.

"Rennsport wird ziemlich früh sehr ernst"

2001 gewann der spätere jüngste Formel-1-Weltmeister aller Zeiten die europäische und deutsche Junioren-Kart-Meisterschaft. Dabei waren Vettels Eltern mit dem Wohnmobil immer dabei, was auch finanziell nicht immer einfach war, wie der Rennfahrer verrät: "Es sorgt dafür, dass Rennfahrer ziemlich früh reifer werden, weil man viel mit Erwachsenen interagiert und der Rennsport ziemlich früh sehr ernst wird."

Nicht alle Familien gehen so viel Risiko und Engagement ein, wie damals die Familie Vettel, wo das Spiel erfolgreich in der Formel 1 endete. Die Kosten für Anreise zu den Rennstrecken oder für die kostspielige Technik führen dazu, dass immer mehr sogenannte Paydriver in die Formel 1 kommen.

Dank großer Sponsoren überzeugen diese Rookies meist eher mit großem Geldbeutel als mit großem Talent. Da auch die kleineren Rennställe unter enormen Kostendruck stehen, wird darüber zum Teil stillschweigend hinweggesehen, zum Ärgernis anderer Talente, die als Newcomer eine Chance in der Motorsport-Königsklasse suchen. Doch ganz ohne Förderer scheint der Weg fast unmöglich.

Never forget, where you come from

"Wenn man keine Leute hat, die einen unterstützen und deine Rechnungen bezahlen, dann ist es schwierig, die Leiter aufzusteigen."Sebastian Vettel
Vettel wurde 1998 vom österreichischen Getränkehersteller Red Bull in deren Förderprogramm aufgenommen, was ihm den Weg zu Toro Rosso sowie dem späteren Wechsel in das große Red-Bull-Team ebnete.

2015 wechselte der Deutsche zu Ferrari, seine Motorport-Wurzeln hat dieser aber nicht vergessen: "Ich bin dankbar, dass sich Leute schon früh um mich gekümmert haben, und ich später die Unterstützung von Red Bull und BMW hatte. Die Anfänge meiner Karriere waren ziemlich wichtig, sonst ist es fast unmöglich. Wenn man keine Leute hat, die einen unterstützen und deine Rechnungen bezahlen, dann ist es schwierig, die Leiter aufzusteigen", gesteht Vettel.

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