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Vettel und die Begegnung mit Barrichellos Pupskissen
Sebastian Vettel erinnert sich an sein allererstes Fahrermeeting und einen Scherz von Rubens Barrichello, der dem Heppenheimer einen Helm-Tick verdankt
(Motorsport-Total.com) - Wenn man in Brasilien ist, kommt man um eine Personalie in der Formel 1 nicht herum: Rubens Barrichello. Natürlich weilt auch der Rekord-Grand-Prix-Pilot zum Saisonfinale in seiner Heimat und lässt sich mit seinen Kindern im Fahrerlager blicken. Auf der Journalistenseite stehend, ließ es sich der ehemalige Ferrari-Pilot natürlich auch nicht nehmen, bei Sebastian Vettel vorbeizuschauen.
Und dieser konfrontierte Barrichello auch gleich mit einer schönen Story aus seiner Anfangszeit, die zeigt, dass auch der Brasilianer trotz fortgeschrittenen Alters im Herzen immer noch jung geblieben ist. "Es war mein erstes Fahrermeeting und Rubens hatte dieses Pupskissen", erinnert sich der Heppenheimer. "Er platzierte es ein paar Reihen vor sich und hatte eine Fernbedienung dafür. Dann hat er den Knopf gedrückt und alle fingen natürlich an zu lachen und schauten auf denjenigen, den es getroffen hatte, von dem das Geräusch kam."
"Rubens saß wie ein kleines Kind ganz hinten in der Ecke und lachte sich schlapp", erzählt der Red-Bull-Pilot. Doch Vettel war damals nicht das einzige Opfer, wie Barrichello verrät: "So etwas habe ich ständig gemacht, weil das genau meinem Typ entspricht", lacht der Brasilianer. "Es ist aber sehr lustig, dass er sich daran noch erinnert. Das ist ja solange her."
Doch "Rubinho" hat im Gegenzug noch ganz andere Erinnerungen an den Heppenheimer: Vettel sei nämlich der erste gewesen, der ihn damals nach seinem Helm gefragt habe. "Das hat mich und viele andere inspiriert, auch Helme zu sammeln. Wenn ich jetzt mit meinen drei Kids zuhause Formel 1 spiele, kriege ich nie den von Seb. Da sind meine Kinder immer schneller", so der 324-fache Grand-Prix-Teilnehmer.
In besonderer Erinnerung bleibt beiden aber das Jahr 2009, als beide gegeneinander um den WM-Titel kämpften, der am Ende aber weder an Vettel noch an Barrichello ging - sondern Jenson Button. "Für mich ist es also etwas ganz Besonderes, hier sitzen zu können und mit ihm ein Interview zu machen", so Barrichello, der mittlerweile auf der anderen Seite des Mikrofons steht. So ganz loslassen konnte er also nie von der Königsklasse.
Gerade das bewundert auch der Heppenheimer an seinem gegenüber: "Es ist immer schön, Leute wie Rubens zu sehen, die dem Sport schon so viel gegeben haben, aber immer noch die Formel 1 bereichern können und wollen. Es ist immer schön, mit ihm zu tun zu haben, weil man eine Menge Spaß hat. Deswegen wünsche ich mir, dass er noch viele, viele Jahre dabeibleibt", lächelt der Red-Bull-Pilot.
Gleichzeitig hofft Barrichello, dass auch Vettel noch lange Zeit vor seinem Mikro zu finden sein wird: "Solange er diese Leidenschaft und dieses Feuer hat, kann er noch eine ganze Menge mehr gewinnen. Wenn er das mal nicht mehr hat, dann kann er aufhören", urteilt er. "Aber ich hoffe, dass das noch eine ganze Weile hin ist. Sebastian ist ein toller Typ und ein würdiger Weltmeister. Für mich ist er einer, der zwar Champion ist, aber seine Füße auf dem Boden behält. Für mich hat das mehr Wert als die Meisterschaft."