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Zak Brown: Buhrufe gegen Horner gehören zum Sport dazu
Die Buhrufe gegen Horner, Verstappen und die FIA sind auch noch am Rande der Testfahrten in Bahrain ein Thema: McLarens Zak Brown hat eine klare Meinung dazu
(Motorsport-Total.com) - Die Buhrufe gegen Christian Horner und Max Verstappen waren bei der großen Team-Präsentation der Formel 1 in London vergangene Woche so etwas wie der Makel auf einer ansonsten äußerst erfolgreichen Veranstaltung für die Königsklasse und ihre Vermarkter.
Dennoch war der negative Höhepunkt der Veranstaltung Grund genug für die FIA, im Anschluss ein Statement zu veröffentlichen, um die Fangemeinde im Motorsport an die "Kultur des Respekts" zu erinnern - keine wirkliche Überraschung, waren neben den Red-Bull-Stars doch auch der Verband selbst und Präsident Mohammed bin Sulayem ausgebuht worden.
Die FIA nahm ihre Aussendung und das Ermahnen der Fans zu einem friedlichen Miteinander schließlich auch gleich zum Anlass, um vor diesem Hintergrund nochmal auf ihre Kampagne im Kampf gegen Online-Missbrauch im Sport hinzuweisen.
Brown: "Schon weitaus Schlimmeres gesehen"
Geht es nach McLaren-CEO Zak Brown sind das jedoch zwei verschiedene paar Schuhe: "Ich denke, Sport weckt Leidenschaft in den Fans. Sie jubeln, sie buhen. Ich habe nichts gehört, was über das übliche Anfeuern und Ausbuhen hinausging", unterstreicht Brown am Rande der Testfahrten in Bahrain, dass Emotionen nun mal Teil des Sports sind.
"In den sozialen Medien habe ich definitiv schon weitaus Schlimmeres gesehen, wo man sich denkt: Moment mal, das geht jetzt wirklich zu weit", begrüßt der US-Amerikaner aber in jedem Fall die Online-Initiative der FIA.
"Jubel und Buhrufe" jedoch, so Brown, "die gehören seit jeher zum Sport, zu jedem Sport. Das ist, was Fans tun - sie rufen vor dem Fernseher, wenn sie mit Freunden schauen, sie haben ihr Lieblingsteam, ihren bevorzugten Fahrer..."
Mit Blick auf die Ereignisse in London fügt er an: "Ich hatte nicht den Eindruck, dass irgendetwas davon übermäßig emotional oder gar gewalttätig war. In anderen Sportarten gab es bereits Ausschreitungen, davon war das hier weit entfernt." Die Fans hätten nur "ihre Meinung darüber geäußert, wen sie unterstützen und wen nicht".
Horner: "Hatte keinerlei Gespräche mit der FIA"
Horner und Verstappen gehörten in der Gunst der Zuschauer ganz offensichtlich nicht dazu. Für den Red-Bull-Teamchef, der den Auftritt mit der "Vorstellung eines Auswärtstrikots in einem Stadion voller Heimfans" verglich, waren die Reaktionen wenig überraschend: "Die Fans werden stets die Teams und Fahrer unterstützen, die sie bevorzugen", so Horner über Red Bulls Auswärtsspiel im Hamilton-Land.
"Die einzige Enttäuschung für mich war die Reaktion auf Max als viermaligen Weltmeister. Es war bedauerlich, dass ihm nicht die Anerkennung zuteil wurde, die er verdient", stellt sich der Red-Bull-Teamchef vor seinen Schützling: Verstappen hatte nach Angaben seines Vaters Jos im Anschluss an das Event bereits klargestellt, eine derartige Veranstaltung in England in Zukunft nicht mehr besuchen zu wollen.
Auch Horner ist vor diesem Hintergrund darum bemüht, die Dinge richtig einzuordnen: "Wäre die Präsentation in den Niederlanden gewesen, wäre die Stimmung mit Sicherheit anders ausgefallen", schmunzelt der 51-Jährige, der zudem betont, selbst keinen Einfluss auf die Reaktion der FIA genommen zu haben: "Das war nichts, worum wir gebeten hätten, und ich hatte nach dem Event keinerlei Gespräche mit der FIA."
Grundsätzlich habe er Verständnis für die emotionsgeladenen Reaktionen der Fans in einem "polarisierenden" Sport: "Man kann diese Dynamik nicht steuern", sagt Horner, der sich lieber über das große Publikum freut, das die Formel 1 mittlerweile anzieht: "Je nach Austragungsort der Rennen gibt es unterschiedliche Reaktionen - das ist im Spitzensport nicht anders als anderswo." Auch in der Formel 1 seien die Fans am Ende des Tages schließlich "das Herz und die Seele des Sports".