Erste Reaktionen auf möglichen GM-Einstieg: "Zahlen sicher nicht dafür"
McLaren-CEO Zak Brown und Red-Bull-Formel-1-Teamchef Christian Horner äußern sich zu den jüngsten Entwicklungen rund um einen Einstieg von General Motors
(Motorsport-Total.com) - Die potenzielle Erweiterung der Formel 1 durch ein elftes Team sorgt für Diskussionen. McLaren-CEO Zak Brown und Red-Bull-Teamchef Christian Horner beziehen gegenüber Sky Stellung zu einem möglichen Einstieg von General Motors in Kooperation mit Andretti. Während Brown die neusten Entwicklungen befürwortet, bleibt Horner skeptisch.
Zak Brown sieht in General Motors eine Bereicherung für die Formel 1: "Ja, absolut. Sie haben eine großartige Geschichte im Motorsport. Mehr Wettbewerb, neue Grands Prix, neue Motorenhersteller, neue Rennteams, also müssen wir gespannt sein."
Als Partner von GM in der IndyCar-Serie glaubt Brown zudem, dass eine Ankündigung "unmittelbar" bevorstehen könnte: "Wir haben sie hier mit einem breiten Lächeln gesehen. Es wäre aufregend, neben Audi einen weiteren großen Hersteller im Sport zu haben."
Christian Horner skeptisch: "Möchte nicht, dass Preisgeldtopf verwässert wird"
Red-Bull-Teamchef Christian Horner hat sich bereits in der Vergangenheit immer wieder gegen die Ankunft eines elften Teams ausgesprochen und angesichts der neusten Entwicklungen um General Motors hält sich seine Begeisterung in Grenzen. Auf den potenziellen Einstieg angesprochen, meint er: "Das hat nichts mit den Teams zu tun. Das ist Sache des Rechteinhabers und der FIA."
Vor allem die finanziellen Aspekte seien entscheidend. "Solange es logistisch möglich ist", spreche laut Horner nichts gegen ein elftes Team, aber: "Wir bezahlen sicher nicht dafür." Ob der Einnahmentopf der Formel in Zukunft dabei durch elf geteilt wird oder Rechteinhaber Liberty Media die Verwässerung auffangen muss, ist aber noch unklar.
"Wir heißen sie mit offenen Armen willkommen", so Horner weiter. "Aber ich möchte nicht, dass der Preisgeldtopf dadurch verwässert wird. Die Frage, die sich stellt, ist: Von welcher Seite wird der Kuchen angeschnitten? Wahrscheinlich überall ein bisschen."
Die FIA hat General Motors und Andretti bereits ihre Zustimmung erteilt, Rechteinhaber Liberty Media hat einen Einstieg jedoch bisher verhindert. Doch die Formel 1 ist wegen der Vorgänge ins Fadenkreuz der US-Justizbehörde geraten, das Kartellamt hat eine Untersuchung eingeleitet und mittlerweile soll sogar das FBI an der Sache dran sein.
Sollte GM den Sprung schaffen, wäre der Schritt ein Wendepunkt: Neben einem neuen Team für die Saison 2026 könnte ab 2028 ein eigener GM-Antriebsstrang in die Formel 1 kommen, was die Vielfalt im Sport weiter erhöht.