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Comeback des Argentinien-Grand-Prix: Der Weg ist noch lang
Der von Franco Colapinto ausgelöste Boom weckt in Argentinien das Interesse an einem Formel-1-Rennen, doch der Weg ist noch lang
(Motorsport-Total.com) - Der starke Einstieg von Franco Colapinto bei Williams hat in Argentinien einen regelrechten Formel-1-Boom ausgelöst, der in dem motorsportbegeisterten Land sogar den Traum von der Rückkehr eines Formel-1-Rennens geweckt hat. Dieser ist zumindest insofern konkret, als es bereits erste Gespräche mit Formel-1-Chef Stefano Domenicali gegeben hat.
Doch bis zur Rückkehr des Großen Preises von Argentinien in den Rennkalender ist es noch ein weiter Weg, wie der argentinische Tourismusminister Daniel Scioli im Gespräch mit Motorsport.com Global, einer Schwesterpublikation von Motorsport-Total.com im Motorsport Network, einräumt.
"Es liegt noch viel harte Arbeit vor uns, um das Ziel zu erreichen. Wir müssen an der Strecke arbeiten, damit sie allen Anforderungen eines so anspruchsvollen Events wie diesem gerecht wird", so Scioli.
Letztes Formel-1-Rennen vor 26 Jahren
Zuletzt war die Formel 1 1998 auf dem Autodromo Oscar y Juan Galvez in der Hauptstadt Buenos Aires zu Gast, damals gewann Michael Schumacher. Vor einer möglichen Rückkehr der Formel 1 müsste die in die Jahre gekommene Strecke grundlegend modernisiert werden, um den heutigen Standards zu entsprechen.
Auch eine Reaktivierung der alten Ostschleife stünde in diesem Zusammenhang zur Diskussion. Denn der zuletzt von der Formel 1 genutzte 4,259 Kilometer lange Kurs mit vielen langsamen Passagen war schon in den 1990er Jahren bei Fahrern und Fans unbeliebt, weil das Überholen sehr schwierig war.
Unklar ist, woher das Geld für den Umbau der Strecke kommen soll. Scioli bestätigt, dass das Projekt aufgrund der strikten Politik der liberalen Regierung von Präsident Javier Milei ausschließlich aus privaten Mitteln finanziert werden muss, um in Gang zu kommen.
Woher soll das Geld für Modernisierung der Strecke kommen?
Zwar wird Colapinto von einigen argentinischen Sponsoren unterstützt, doch das Land befindet sich seit Jahren in einer anhaltenden Wirtschaftskrise. Im September 2024 lag die Inflationsrate in Argentinien bei 209 Prozent.
So wird der Wunsch der Argentinier nach einer Rückkehr der Formel 1 bisher vor allem durch die Begeisterung für Colapinto genährt. Beim Rennen in Sao Paulo waren viele argentinische Fans vor Ort, um ihren Fahrer zu unterstützen. Auch waren zu den Rennen in Mexiko und Brasilien zahlreiche Medienvertreter aus Argentinien angereist.
"Ich bin sehr stolz auf das, was Colapinto als Argentinier leistet", sagt Scioli. "Sein Charisma, seine menschlichen Qualitäten und seine fahrerischen Fähigkeiten sind großartig. In einer Zeit, in der die Formel 1 wächst und immer höhere Erwartungen weckt, ist dies ein Ereignis, das über den Sport hinausgeht und politische und soziale Auswirkungen hat."
Wohlwollende Gespräche mit F1-Boss Domenicali
"Wir beginnen mit der Arbeit, um die Formel 1 zurück nach Argentinien zu bringen. Stefano kennt Argentinien sehr gut, er hat die besten Erinnerungen an unser Land", fügt der Minister hinzu. "Das Treffen war sehr herzlich, wenn man bedenkt, dass wir über die Organisation einer Veranstaltung sprechen, die in jeder Hinsicht die anspruchsvollste Logistik der Welt erfordert."
Ein weiteres Hindernis für die Rückkehr der Formel 1 nach Argentinien dürfte die ungewisse Zukunft von Colapinto sein. Trotz guter Leistungen hat er derzeit kein Cockpit für die Saison 2025. Zwar gibt es Spekulationen, dass Red Bull ihn als Ersatz für Sergio Perez verpflichten könnte. Doch sollte Colapinto aus der Startaufstellung verschwinden, könnte der Formel-1-Boom in Argentinien so schnell vorbei sein, wie er begonnen hat.