Max Verstappen: Warum Brasilien 2024 noch süßer ist als 2016
Nach seinem jüngsten Triumph in Brasilien zieht Max Verstappen den Vergleich zum Regenrennen 2016, als er nach einer starken Aufholjagd Dritter wurde
(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen betrachtet seinen jüngsten Sieg beim Regenrennen in Brasilien als einen der besten seiner Karriere und vergleicht ihn mit seinem Rennen in Interlagos von 2016, als er im Nassen starker Dritter wurde. Damals sei er jedoch in einer anderen ganz Position gewesen, hält der Red-Bull-Pilot fest.
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Max Verstappens Aufholjagd in Brasilien wird lange in Erinnerung bleiben Zoom Download
"Ich hatte nichts zu verlieren. Ich war nicht im Titelkampf und kam nach einem strategischen Fehler von hinten", erklärt er. Im Gegensatz dazu stand in Brasilien 2024 deutlich mehr auf dem Spiel: "Das hier ist definitiv viel entscheidender als früher. Ich musste kontrollierter fahren und mir der Meisterschaft mehr bewusst sein."
Deshalb hebt Verstappen den jüngsten Erfolg besonders hervor, da er nun als Titelverteidiger unter größerem Druck agieren musste. Zwar gehören beide Rennen "auf jeden Fall in seine Top-10-Liste", aber "für mich ist dieses Rennen definitiv das beste".
Wie 2024 zeigte Verstappen auch 2016 eine Aufholjagd im Regen. Nach einem strategischen Rückschlag kämpfte er sich von Platz 16 mit spektakulären Überholmanövern auf den dritten Platz zurück. Seine Fahrt wurde von Fans und Experten als meisterhaft gefeiert und mit legendären Fahrern wie Ayrton Senna verglichen.
Qualität im Regen kommt vom Go-Kart-Fahren
Angesprochen auf seine Stärke im Regen nennt Verstappen seine langjährige Erfahrung im Kartsport als entscheidenden Vorteil. Schon in jungen Jahren erlebte er als Fahrer in den Niederlanden, wo häufig feuchte Bedingungen herrschen, viele Regenrennen und baute dabei wertvolle Fähigkeiten auf.
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"Es ist wie damals beim Go-Kart-Fahren. Die Jungs, die im Nassen gut waren, die sind heute auch in der Formel 1 gut. Also ist es definitiv eine Sache, die man in jungen Jahren lernt, wenn man viel trainiert. Ich glaube, wo wir herkommen, regnet es definitiv auch ein bisschen mehr als an anderen Orten", meint Verstappen.
"Man geht raus, man übt, man fühlt sich wohler, und man feilt definitiv an seinen Fähigkeiten, um besser zu werden. Ich denke, man nimmt das mit, und natürlich entwickelt man sich weiter und wird besser. Und das nutzt man dann zu seinem Vorteil."
Dieser bescherte dem Niederländer in Brasilien letztendlich seinen ersten Sieg seit zehn Rennen, was ihm noch einmal mehr Bedeutung verleiht. "Natürlich wollte ich früher wieder gewinnen", gibt Verstappen zu. "Die letzten Rennen waren hart für uns, und wir haben uns gefragt, warum die anderen so viel schneller sind."
Verstappen: Diesmal spielte auch das Auto mit
Red Bull, das Team, das in der vergangenen Saison die Konkurrenz fast durchgehend dominierte, hatte in dieser Saison oft das Nachsehen und Probleme, die richtige Performance zu finden. Und angesichts von Startplatz 17 "sah es nicht so aus, als würden wir das Rennen in Brasilien gewinnen", gibt Verstappen zu.
Um von hinten aufzuholen, wusste der 27-Jährige, dass er ins Risiko gehen musste: "Ich war einfach sehr motiviert, ein gutes Rennen zu fahren und einfach mal abzuwarten, was passiert. Denn bei Regen können immer verrückte Dinge passieren."
Der Red-Bull-Pilot machte bald einige Positionen gut und spürte, dass nicht nur seine, sondern auch die Performance des Autos in den regnerischen Bedingungen passte.
"Sobald ich ein oder zwei Runden freie Fahrt hatte, war ich der Schnellste auf der Strecke", so Verstappen. "Ich musste nur versuchen, die Jungs zu überholen, um an der Spitze mitzufahren. Ich fühlte mich wohl im Auto. Im Nassen fühle ich mich ohnehin wohl, aber auch das Auto funktionierte gut."
Auf die Frage, an welchem Punkt er sich dachte, das Rennen gewinnen zu können, sagt Verstappen: "Als ich in Kurve 1 an Esteban (Ocon; Anm. d. R.) vorbeikam. Von da an habe ich versucht, auf die Reifen aufzupassen, denn man weiß nie, was am Ende passieren wird. Der Verschleiß ist hier immer sehr hoch."
"Aber ja, ich fühlte mich gut. Das Auto hatte eine gute Balance. Ich musste mich einfach konzentrieren, um keine Fehler zu machen, denn die Strecke war immer noch rutschig." Am Ende kam er mit über 19 Sekunden Vorsprung ins Ziel.
Red Bull und Verstappen hoffen nun, die letzten Rennen der Saison ähnlich positiv abzuschließen "Es ist ein enormer Auftrieb für das Team, denn ehrlich gesagt, war es hart. Aber es ist auch eine große Stärke des Teams, ruhig zu bleiben und einfach an der Leistung zu arbeiten und zu versuchen, unsere Situation zu verbessern."
"Und ich bin zuversichtlich", betont Verstappen, "dass wir in den letzten drei Rennen wieder kämpfen können und dass wir vor allem im Rennen konkurrenzfähiger sein werden."