Mini-DRS: McLaren nimmt vor Austin weitere Änderungen am Flügel vor
McLaren hat vor dem Rennen in Austin seine kompletten Heckflügel überarbeitet, um auf die Mini-DRS-Kontroverse zu reagieren
(Motorsport-Total.com) - McLaren hat vor dem Formel-1-Wochenende in Austin klargestellt, dass es nach der jüngsten Mini-DRS-Kontroverse Modifikationen an all seinen Heckflügeln vorgenommen hat. Das Team war rund um Baku in den Fokus gerückt, weil Bildaufnahmen gezeigt hatten, dass sich sein Heckflügel ziemlich ungewöhnlich verbiegt.
Die Art und Weise, wie sich das obere Element des Heckflügels nach hinten drehte, um den Spalt zu öffnen, führte dazu, dass das Konzept schnell als "Mini-DRS" bezeichnet wurde. Zwar bestand der Heckflügel alle statischen Belastungstests der FIA, dennoch führte sein Verhalten bei hohen Geschwindigkeiten zu Diskussionen zwischen dem Dachverband und McLaren.
Im Rahmen dieses Dialogs erklärte sich McLaren bereit, den in Baku verwendeten Low-Downforce-Flügel zu überarbeiten, um sicherzustellen, dass er sich in Zukunft nicht mehr so stark verbiegt. Dieser Flügel wird aber wahrscheinlich erst in Las Vegas wieder zum Einsatz kommen.
Vor dem Rennen in Austin an diesem Wochenende sorgte das Thema jedoch erneut für Gesprächsstoff, als Gerüchte aufkamen, das Team sei von der FIA zu weiteren Änderungen aufgefordert worden.
Das dementiert McLaren, räumt aber ein, dass man sich im Rahmen des laufenden Dialogs bereit erklärt habe, Änderungen an der gesamten Flügelpalette vorzunehmen - einschließlich des Flügels, der in Austin zum Einsatz kommen wird.
Es wird angenommen, dass dies Änderungen am oberen Element beinhaltet, um ein Verbiegen zu verhindern und den Spalt zu verkleinern.
"Wie bereits erwähnt, hat McLaren nach dem Aserbaidschan-GP proaktiv angeboten, einige kleinere Anpassungen an unserem Heckflügel vorzunehmen", teilt ein Sprecher des Teams mit. "Seit Baku haben wir an allen unseren Heckflügeln kleinere Anpassungen in unterschiedlichem Ausmaß vorgenommen, um sicherzustellen, dass es in diesem Bereich keine weiteren Probleme gibt."
Teams müssen Referenzpunkte anbringen
Die Anpassungen, die McLaren an seinem Heckflügel vornahm, kommen an einem Wochenende, an dem die FIA bei der Überwachung der Verformung des Heckflügels weiterhin streng vorgeht.
Wie in der Boxengasse zu sehen war, scheinen die Teams nun mit einer größeren Anzahl von Referenzpunkten ausgestattet zu sein, die an verschiedenen Abschnitten des Heckflügels angebracht sind und von der FIA verwendet werden, um den Grad der Verformung des Flügels zu bewerten.
Diese Punkte dienen als Referenz, sodass jede Durchbiegung auf den Aufnahmen der Rückfahrkamera leichter zu erkennen ist. Dabei sollen auch Kameras mit einer höheren Auflösung zum Einsatz kommen, um die Wiedergabetreue zu erhöhen und die erforderlichen Details zu liefern.
FIA will Verbiegung besser verstehen
Dies ist ein Fortschritt gegenüber der Vorgehensweise beim Großen Preis von Belgien, als die Rennleitung zum ersten Mal die Verformung des Heckflügels genauer unter die Lupe nahm. Die Teams wurden aufgefordert, eine hochauflösende Kamera in einem speziellen Kameragehäuse zu montieren, die auf die Endplatte des Flügels und den äußeren Teil des Flügels blickt.
Das aufgezeichnete Videomaterial darf jedoch nicht zur Bestrafung eines Teams verwendet werden. Vielmehr kann die FIA auf diese Weise besser verstehen, wie sich die Flügel biegen, sodass in Zukunft entweder Änderungen zur Bereinigung des aktuellen Reglements oder zur Verbesserung künftiger Reglements vorgenommen werden können.
Nach Informationen von Motorsport-Total.com muss McLaren aber nicht als einziger Rennstall Änderungen an seinem Flügel vornehmen. Die FIA soll auch Modifikationen an anderen Designs gewünscht haben, bei denen es Unklarheiten gab.