FIA-Präsident warnt: Sind mit 24 Formel-1-Rennen bereits am Limit
Mit 24 Formel-1-Rennen sei bereits eine Grenze erreicht, sagt Mohammed bin Sulayem mit Blick auf den Kalender - Mehr könne die FIA derzeit nicht stemmen
(Motorsport-Total.com) - FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem stellt klar, dass der Weltverband derzeit nicht in der Lage sei, einen Kalender mit 25 Formel-1-Rennen zu unterstützen. "Wir können nicht mehr haben", sagt er gegenüber Motorsport.com, Schwesterseite von Motorsport-Total.com, über die Anzahl der Rennen.
Für 2025 sind 24 Rennwochenenden geplant. Das entspricht der Anzahl in dieser Saison. Das aktuelle Concorde-Agreement erlaubt aber bis zu 25 Rennen pro Saison."
Doch Sulayem warnt, dass es für die FIA in einem solchen Fall vor allem logistisch schwierig werden würde. "Dann müsste ich zwei Teams haben", sagt er. Außerdem stellt der FIA-Präsident infrage, ob die Formel-1-Fahrer und -Teams einem Weltmeisterschaftskalender mit 25 Rennen überhaupt gewachsen wären.
"Können die Fahrer das aushalten? Ich möchte es nur wissen. Lasst uns vernünftig und logisch bleiben. Können die Fahrer das physisch und mental durchhalten? Diese Frage werde ich den Fahrern stellen. Und was ist mit den Teams?"
"Was die FIA betrifft, können wir das nicht mit diesem einen Team bewältigen. Wir müssten zwei Teams im Wechsel einsetzen, wenn es um das Personal vor Ort geht."
Fotostrecke: Die Veränderungen im Formel-1-Kalender der vergangenen Jahre
2002: 0 Rennen rein, 0 Rennen raus - Bereits im dritten Jahr in Folge gibt es exakt die gleichen 17 Rennen. Damals endet die Saison übrigens bereits Mitte Oktober in Suzuka - zwei Monate früher als in der Saison 2020. Deutschland hat mit Hockenheim und dem Nürburgring auch noch zwei Grands Prix. Fotostrecke
Laut Sulayem ist die FIA bei 24 Rennen im diesjährigen Kalender mit "allem" am Limit. Auf die Frage, ob ein extra Rennen bereits ein Problem darstellen würde, bekräftigt er: "Ja, das überschreitet eine Grenze, bei der man zwei Teams benötigt."
Obwohl es eine hohe Nachfrage nach einem Platz im Formel-1-Kalender gibt, etwa seitens Argentinien, das zuletzt Interesse bekundet hat, sagte Formel-1-CEO Stefano Domenicali letztes Jahr, dass er vorerst bei 24 Rennen bleiben möchte.
"Ich denke, 24 ist die richtige Zahl", betonte im Podcast Beyond the Grid. "Ich würde sagen, das ist die Anzahl, auf die wir langfristig anstreben sollten, um Stabilität zu erreichen."
"Die FOM ist dahingehend vernünftig", bestätigt Sulayem. "Sie sind nie auf uns zugekommen und haben gesagt: 'Oh, wir brauchen mehr.' So war es definitiv nicht. Was sie wollen, ist Qualität. Deshalb haben wir eine gute Beziehung zu ihnen."
Gleichzeitig sagt der FIA-Präsident aber: "Ich werde sie nicht davon abhalten, auf 25 zu gehen, denn das ist ihr Recht, nicht wahr? Letzten Endes liegt es an ihnen."
"Aber sie sind diejenigen, die im Moment keine weiteren Rennen hinzufügen wollen. Denn sie wissen, dass es dann eine Frage der Ermüdung wird. Also haben sie ihre eigenen Gründe dafür, die Anzahl der Rennen bei 24 zu belassen", so Sulayem.