• 21. September 2024 · 09:31 Uhr

GPDA-Chef Wurz über Verstappen-Strafe: "So richtig cool findet es keiner"

Laut GPDA-Chef Alexander Wurz war die Strafe gegen Verstappen in der WhatsApp-Gruppe der Fahrergewerkschaft ein heiß diskutiertes Thema

(Motorsport-Total.com) - Die FIA-Strafe gegen Max Verstappen, der wegen Verwendung des Wortes "fucked" in der FIA-Pressekonferenz am Donnerstag zu "gemeinnütziger Arbeit" im Sinne des Motorsports "verurteilt" wurde, hat in der gemeinsamen WhatsApp-Gruppe der Formel-1-Fahrergewerkschaft GPDA offenbar hohe Wellen geschlagen.

Foto zur News: GPDA-Chef Wurz über Verstappen-Strafe: "So richtig cool findet es keiner"

Alexander Wurz ist Vorsitzender der Fahrergewerkschaft GPDA Zoom Download

"So richtig cool findet es keiner in der GPDA-WhatsApp-Gruppe. Natürlich sind alle Fahrer erregt deswegen", sagt ORF-Experte Alexander Wurz, der früher selbst Formel 1 gefahren ist und heute noch die Fahrergewerkschaft als Vorsitzender unterstützt und führt.

Besonders schlecht kommt bei Wurz' noch aktiven Kollegen offenbar an, dass FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem die harte Linie in puncto Fluchverbot nicht im direkten Gespräch mit den Fahrern besprochen hat, "sondern dass man da sofort öffentlich rausgeht und die Strafe macht". Das sei "außergewöhnlich", wundert sich der Österreicher.

Wurz fürchtet um Au­then­ti­zi­tät der Fahrer

Dabei sei es gar nicht so, dass die Fahrer grundsätzlich dagegen sind, über ihre Wortwahl nachzudenken: "Natürlich muss man bei der Wahl der Sprache aufpassen. Aber es ist heutzutage auch schwierig für einen Fahrer, authentisch zu sein und so zu sein, wie er sein will."

"So ist die Formel 1 so populär geworden - weil die Fahrer ein bisschen mehr so sein dürfen, wie sie sind. Authentisch eben. Und auf Social Media zeigen sie das. Dazu gehört auch eine individuelle Sprache", findet Wurz.

In einem Punkt ist er sich mit Verstappen einig: Kraftausdrücke, so wie sie am Donnerstag in Singapur gefallen sind, die nicht gegen einen anderen Menschen gerichtet sind, seien weniger problematisch. Schwieriger werde es, wenn jemand persönlich beleidigt wird.

Was bei der Verstappen-Strafe aber nicht der Fall war, wie die Kommissare in ihrem Urteil auch explizit festgehalten haben. "Ich persönlich bin kein Fan davon, wenn man Konkurrenten verbal angreift. Aber wenn er jetzt über sein Auto schimpft, dann muss er sich das mit seinem Teamchef ausmachen", sagt Wurz.

Boxenfunk: Dann sendet es doch einfach nicht!

Besonders ärgerlich aus Sicht der GPDA: Bereits vor Wochen, als ein Wutausbruch von Yuki Tsunoda auf Formel-1-Entscheiderebene auf der "Watchlist" stand, wurde seitens der Fahrergewerkschaft angeregt, man möge doch bitte einfach problematische Funksprüche nicht im TV senden.


Video wird geladen…

  Weitere Formel-1-Videos

Ein Vorschlag, den einige Fahrer jetzt in Singapur nochmal wiederholen. Auch Wurz meint: "Burschen, FOM, FIA: Ihr kontrolliert ja, welche Funksprüche gezeigt werden. Wenn ihr der Meinung seid, dass diese Sprachwahl nicht okay ist, dann stellt es dementsprechend einfach nicht on Air."

Woran sich die Fahrer weniger stören, ist die Maßregelung, Kraftausdrücke in Pressekonferenzen und Interviews in Zukunft zu unterlassen. Dass das eingefordert werden kann, darüber herrscht weitgehend Konsens. Nur: Der Boxenfunk ist ein Thema, das den Fahrern heilig ist - weil es bei über 300 km/h im Rennauto fast unmöglich ist, jede Emotion zu kontrollieren.

Und da hat sich bin Sulayem mit seiner Einmischung in einem Interview vor Singapur keine neuen Freunde unter den Fahrern gemacht. Wurz sagt achselzuckend: "Wir müssen uns halt dran gewöhnen, dass der FIA-Präsident seine Geschäfte so macht, wie er glaubt, dass es gut ist."

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Formel-1-Teams und Formel-1-Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos, Helme und vieles mehr
Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: F1: Grand Prix von Las Vegas (USA) 2024
F1: Grand Prix von Las Vegas (USA) 2024
Freitag
Foto zur News: Karl Wendlinger: Formel-1-Karriere mit historischen Momenten
Karl Wendlinger: Formel-1-Karriere mit historischen Momenten

Foto zur News: F1: Grand Prix von Las Vegas (USA) 2024
F1: Grand Prix von Las Vegas (USA) 2024
Donnerstag

Foto zur News: Die Formel-1-Sonderdesigns in der Saison 2024
Die Formel-1-Sonderdesigns in der Saison 2024

Foto zur News: F1: Grand Prix von Las Vegas (USA) 2024
F1: Grand Prix von Las Vegas (USA) 2024
Technik
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: 1984: Die engste WM-Entscheidung der Formel-1-Geschichte!
1984: Die engste WM-Entscheidung der Formel-1-Geschichte!
Foto zur News: Ralf Schumacher: Sulayem ist kein guter Präsident
Ralf Schumacher: Sulayem ist kein guter Präsident

Foto zur News: Die größten Aufholjagden der Formel-1-Geschichte!
Die größten Aufholjagden der Formel-1-Geschichte!

Foto zur News: "Krachend gescheitert": Der teuerste Formel-1-Flop
"Krachend gescheitert": Der teuerste Formel-1-Flop
Top-Motorsport-News
Foto zur News: Neuer Lamborghini-Sportchef gefunden? BMW-Topmann als heißer Kandidat
DTM - Neuer Lamborghini-Sportchef gefunden? BMW-Topmann als heißer Kandidat

Foto zur News: Jota hatte Toyota-Strategie: Kostete der Reifenschaden den Sieg?
WEC - Jota hatte Toyota-Strategie: Kostete der Reifenschaden den Sieg?

Foto zur News: WRC-Titelkampf: Toyota verzichtet bei der Rallye Japan auf Rovanperä
WRC - WRC-Titelkampf: Toyota verzichtet bei der Rallye Japan auf Rovanperä

Foto zur News: Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2
F2 - Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2
Formel1.de auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!

Anzeige InsideEVs