Verstappen vor 200. Grand Prix: "Mit Sicherheit schon bei über der Hälfte"
Max Verstappen erneuert seine Ansage, nicht ewig in der Formel 1 fahren zu wollen: Sein Heimspiel in Zandvoort ist bereits der 200. Grand Prix des Weltmeisters
(Motorsport-Total.com) - Unglaublich, aber wahr: Im Alter von gerade einmal 26 Jahren feiert Max Verstappen am Wochenende bereits seine 200. Grand-Prix-Teilnahme - einen besseren Ort dafür als sein Heimspiel in Holland hätte sich der dreifache Weltmeister natürlich nicht aussuchen können.
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Allein: Diese Verstappen-Ansage dürfte die Fans im Vorfeld schocken, denn sollten sich die Mitglieder der "Orange Army", wie sich Verstappens Anhänger nennen, auf ein weiteres Jahrzehnt voller PS-Parties, Reisen um die Welt und Erfolge ihres Idols gefreut haben, werden sie wohl enttäuscht.
"Nein", sagt der Niederländer auf die Frage, ob zu den ersten 200 Rennen nochmal 200 weitere dazukommen werden: "Wir sind mit Sicherheit schon bei über der Hälfte", erklärt Verstappen mit Blick auf seine Karriereplanung.
Verstappen und die Sehnsucht nach etwas Entspannung
"Es war bis hierher natürlich schon ein unglaublicher Ritt. Ich meine, es fühlt sich nicht an wie 200, aber natürlich fahren wir mittlerweile viele Rennen pro Jahr, da kommen also schnell einige zusammen", erklärt der Red-Bull-Pilot, der 2015 im Alter von nur 17 Jahren und 166 Tagen als jüngster Fahrer in der Geschichte der Königsklasse sein Grand-Prix-Debüt gab.
Entsprechend hatte Verstappen in der Vergangenheit schon oft betont, dass er nicht plane, ewig in der Formel 1 zu fahren, sondern sich auch noch in anderen Motorsportserien versuchen zu wollen: "Im Moment ist das natürlich schwer mit der F1 zu kombinieren, bei so vielen Rennen. Aber sicher, wenn ich mit der Formel 1 aufhöre, möchte ich andere Dinge ausprobieren", wiederholt Verstappen am Donnerstag.
Dann sollten die Rennsportaktivitäten allerdings "ein bisschen entspannter" sein, "einfach insgesamt weniger Rennen", so Verstappen, der klarstellt: "Mit entspannt meine ich, dass man etwas mehr daheim ist. Denn wenn ich bei etwas antrete, will ich natürlich gut sein, ich will gewinnen. Aber mal sehen, was für Möglichkeiten sich so ergeben."
Wie lange ihm die Formel 1 noch Spaß bereitet, das hängt auch von den neuen Regeln ab 2026 ab, wie der Niederländer unterstreicht: "2028 ist in meinem Kopf natürlich noch sehr weit weg", erklärt Verstappen in Bezug auf seine aktuelle Vertragslaufzeit bei Red Bull, und fügt mit Blick auf die Regeln hinzu: "Ich will sehen, wie es läuft, auch mit den neuen Regularien, ob die Spaß machen oder nicht."
Ab 2026 sei aber immer noch "viel Zeit, um zu entscheiden", so Verstappen, der sich nach heutigem Stand "alles offenhalten" will. Dass seine sonntäglichen Spazierfahrten und Seriensiege allerdings vorbei sind, darüber gibt sich auch der Titelverteidiger, der immerhin seit vier Rennen auf einen Triumph wartet, keinen Illusionen hin.
Reißt die Siegesserie beim Heimspiel in Zandvoort?
Beeindruckend: Bei seinem Heimrennen in Zandvoort ist Verstappen seit dem Comeback der Strecke im Rennkalender 2021 noch ungeschlagen. So groß wie diese Saison war die Konkurrenz für den Lokalmatadoren aber wohl noch nie: "Wenn man sich die Saison im Moment anschaut, mit Sicherheit. Es sieht so aus, als wären viel mehr Teams in den Kampf um den Sieg involviert", bestätigt Verstappen.
An den nächsten Heimsieg denke er deshalb auch noch nicht: "Ich will einfach ein sauberes Wochenende haben, das Auto ein bisschen besser verstehen, daraus lernen. Natürlich haben wir über die Pause viel analysiert, und versuchen die Dinge nun etwas anders oder besser zu machen. Am Wochenende werden wir sehen, wie es damit läuft."
Dass eine Niederlage vor Heimpublikum aber extra schmerzen würde, soweit will Verstappen dann doch nicht gehen: "Nicht wirklich. Ich meine, man muss realistisch bleiben. Wenn man gewinnen kann, versucht man es natürlich. Aber wenn nicht, dann ist es sehr einfach, dann verdient man es auch nicht zu gewinnen", zeigt sich Verstappen wenig emotional: "Dann ziehst du weiter und versuchst, es besser zu machen."
Der Red-Bull-Pilot räumt mit Blick auf die engen letzten Rennen aber ein: "Sagen wir es so: Letztes Jahr war ich deutlich zuversichtlicher, dass wir hier gewinnen können. Aber so ist die Saison eben, es gibt viel mehr Wettbewerb. Und wir versuchen, uns weiter zu verbessern, eine bessere Balance mit dem Auto finden", so Verstappen, "und hoffentlich können wir hier damit anfangen".