• 19. August 2024 · 12:25 Uhr

Gegen Max Verstappen im Simracing: "Ich war völlig aus dem Häuschen!

Simracing boomt auch bei Profi-Rennfahrern - Ein 35-jähriger Brite durfte gegen Max Verstappen fahren

(Motorsport-Total.com) - Simracing boomt: iRacing, Assetto Corsa und Co. bringen realistischen Rennsport auf den Computer. Ausgestattet mit Lenkrad und Pedalen treffen sich Menschen aus aller Welt, um gegeneinander anzutreten. Auch professionelle Rennfahrer sind vom virtuellen Motorsport angetan und tummeln sich gerne in offenen Lobbys. So auch Max Verstappen.

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Max Verstappen liebt das Simracing und fährt gerne in der virtuellen Welt Zoom Download

Es ist Weihnachten 2023, als der Brite Luke Small iRacing startet, um auf einem öffentlichen Server ein virtuelles Rennen zu fahren. Plötzlich taucht der Name Jos Verstappen auf, der Vater des Formel-1-Weltmeisters, hinter dem sich aber Max Verstappen verbirgt. Der 35-Jährige sagt: "Ich war völlig aus dem Häuschen!"

Bei iRacing können sich die Fahrer nicht hinter Pseudonymen verstecken, denn die Namen werden beim Bezahlen mit der Kreditkarte übernommen. So hat Jos Verstappen seine Karte zur Verfügung gestellt, um seinem Sohn einen zweiten Account zu ermöglichen: Unter dem Namen Max Verstappen fährt der Red-Bull-Pilot virtuell die großen Rennen.

Unter dem Namen des Vaters

Den zweiten Account braucht Verstappen, um auch in anderen Lobbys fahren zu können, denn iRacing hat ein internes Bewertungssystem, das die Fahrer einstuft. Mit einem Account kann Verstappen also einfach nur Spaß haben, während er mit dem anderen seine gute Position verteidigen muss. "Es ist nicht ungewöhnlich, auf iRacing gegen Profis zu fahren", sagt Small. "Viele Profis nutzen es und man kann sie regelmäßig treffen, was sehr cool ist."

Verstappen fährt allerdings für das Simracing-Team Redline, das seit 2015 in den Simulationen startet. Auch an den Rennwochenenden der Formel 1 ist der Niederländer immer wieder in der virtuellen Welt aktiv. Das hat schon für Ärger gesorgt, aber er gewann auch an einem Rennwochenende im Mai das Formel-1-Rennen von Imola in der Realität in der virtuellen 24h auf dem Nürburgring.

Doch bei den 24 Stunden von Spa im Juli fuhr er bis drei Uhr morgens, obwohl er am nächsten Tag für Red Bull um wichtige Punkte kämpfen sollte. Im Rennen der Formel 1 wurde er nur Fünfter, im Qualifying Dritter. Daraufhin hat Red Bull dem Top-Fahrer der Königsklasse einen Riegel vor seine Simracing-Aktivitäten während der Formel-1-Wochenenden geschoben. Zumindest bis in die Nacht hinein soll er nicht mehr fahren.

Viele Simracer freuen sich über Verstappen

"Ich bin gegen ihn gefahren", freut sich Small. "Aber ich habe ihn nur auf der Start-Ziel-Linie gesehen, dann war er weg." Verstappen nahm Small in seinem virtuellen Hyundai-TCR auf der Nordschleife 22 Sekunden ab. Im Chat habe sich der Star ruhig verhalten, berichtet Small. Doch in seinen Live-Übertragungen antwortet Verstappen immer wieder auf die Fragen seiner Fans.


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Auf Reddit gibt es immer wieder User, die von ihren Erlebnissen bei Rennen gegen Verstappen auf iRacing berichten. Ein 31-Jähriger aus den USA ist bereits zweimal auf den Redline-Servern gegen den Niederländer gefahren. Corey Wise heißt er und sagt: Das eigentliche Rennen war mir egal, ich wollte mehr in der Lobby sein."

Beim Porsche-Rennen in Spa-Francorchamps fuhr Verstappen aufgrund der umgekehrten Startreihenfolge vom letzten auf den ersten Platz. "Ich kann sagen, dass ich von Max Verstappen überholt wurde", lacht Wise. In der Simracing-Welt ist Verstappen wegen seiner Erfolge dort ein Held, aber auch die Rennfahrer halten große Stücke auf ihn. "Die Vorbereitung ist verrückt", sagt Jaden Conwright, der sowohl in der realen als auch in der virtuellen Welt fährt. Auch er ist schon am Computer gegen Verstappen gefahren.

Ärger mit Red Bull

"Beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring fährt das Team neun Stunden lang praktisch in jeder Runde Qualifikationszeiten", erklärt er. "Wenn du zwei Sekunden verlierst, bekommst du sie nie wieder zurück. Da gibt es so viel Perfektion, diese Leute sind im Simracing auf einem sehr hohen Level." Laut Conwright kann Verstappen perfekt mit Druck umgehen und deshalb in der virtuellen Welt jeden schlagen.

Auch die Set-up-Arbeit kann Verstappen in der virtuellen Welt erledigen, dort werden die Einstellmöglichkeiten am Auto realitätsgetreu nachgebildet. Verstappen hatte acht Stunden Training, um das beste Set-up für ein Rennen zu finden und war ein Zehntel schneller als die Konkurrenz. "Es war verrückt, dass er das geschafft hat", erinnert sich Conwright.

Ryan Barneveld ist ein niederländischer Simracer, der in der Szene als Profi gilt. Auf dem Nürburgring belegte er hinter Team Redline den zweiten Platz. "Er kann sich so schnell an Neues gewöhnen", sagt er über Verstappen. "Man kann jede Woche ein neues Auto oder eine neue Strecke in der Simulation fahren, da muss man wissen, wie man das Maximum herausholt." Genau das könne der Niederländer.

Gleichzeitig hat Verstappen einen großen Einfluss auf diese Nische: Er hat viel Aufmerksamkeit auf Simracing gelenkt und sich dort auch selbst bewiesen. Simracing ist zudem eine gute Plattform, um in den Rennsport einzusteigen und sich etwas aufzubauen, ohne das Budget für echten Motorsport aufwenden zu müssen. Die Einstiegshürde sinkt und genau das macht den Sport so interessant, auch wenn er hinter dem Computer stattfindet.

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