Yuki Tsunoda wartet auf News: Bekommt er doch das Red-Bull-Cockpit?
Yuki Tsunoda bringt sich in Stellung, um im Sommer vielleicht gute Nachrichten von Red Bull zu bekommen - Die Bilanz spricht auf jeden Fall für ihn, behauptet er
(Motorsport-Total.com) - Für Yuki Tsunoda steht in Spa-Francorchamps an diesem Wochenende ein wichtiges Rennen auf dem Programm, das möglicherweise seine Formel-1-Zukunft nachhaltig beeinflussen kann. Denn Red Bull möchte in der Sommerpause wichtige Entscheidungen bezüglich seiner Cockpits für das kommende Jahr treffen.
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Yuki Tsunoda macht sich noch leise Hoffnungen auf das Red-Bull-Cockpit Zoom Download
Zwar wurde Tsunoda vor einigen Wochen bereits für 2025 bei den Racing Bulls bestätigt, allerdings ist nicht ganz auszuschließen, dass sich nicht vielleicht doch noch eine Tür in Richtung Red Bull öffnet, sollte Sergio Perez auch in Belgien hinter den Erwartungen bleiben. Denn dann dürfte der Mexikaner kaum zu halten sein.
Und wer weiß: Mit einem starken letzten Eindruck in Spa könnte Red Bull auch Tsunoda eine Chance im A-Team neben Max Verstappen geben.
Noch versucht Tsunoda allerdings die Bedeutung des Wochenendes herunterzuspielen: "Ich schätze, für Red-Bull-Fahrer - außer für Max - ist jedes Rennen wichtig", sagt er. "Natürlich wird auch dieses Wochenende wichtig werden. Schauen wir mal, wie es laufen wird."
Mit irgendjemandem bei Red Bull über eine Beförderung gesprochen, habe er aber nicht. Das letzte Gespräch fand mit Motorsportkonsulent Helmut Marko vor einigen Wochen statt. Dort habe ihm dieser gesagt, dass die kommenden Rennen wichtig für seine Zukunft werden.
"Aber Österreich lief nicht gut, von daher habe ich gedacht, vielleicht redet er über die Zukunft meines Cockpits anstatt über das Cockpit bei Red Bull", sagt der Japaner. "Von daher habe ich da gar nicht weiter nachgefragt. Das ist auch typisch für Helmut: Wenn du ein oder zwei Rennen nicht performst, kommt er zu dir und erhöht den Druck."
Tsunoda hofft, dass sein Name mit fällt
In Silverstone und Budapest fuhr Tsunoda jedoch zwei Mal in die Punkte und konnte so sein Standing wieder etwas verbessern - auch wenn es im Qualifying von Budapest den Unfall gab, der ihm in den letzten Tagen auch ein paar Schmerzen im Hintern bereitet hat, wie er sagt. Gespräche über Tsunodas Zukunft habe es aber seitdem nicht gegeben.
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"Im Moment weiß ich nicht, ob sie mich in Erwägung ziehen. Vielleicht tun sie das ja, aber ich glaube nicht, dass außer Max irgendein Fahrer irgendwelche Informationen darüber bekommt", sagt er. "Vermutlich führen sie im Hintergrund Gespräche, und hoffentlich werde ich dabei erwähnt."
Tatsächlich ist die Situation bei Red Bull und den Racing Bulls nach außen hin relativ offen, sodass vieles möglich erscheint. Findet Sergio Perez in Spa seine Form zurück, dann dürfte er sein Cockpit noch einmal retten, doch bleibt der Mexikaner in seiner Abwärtsspirale, dann könnte es drei Varianten geben.
Drei Varianten als Perez-Ersatz
Variante 1 heißt Liam Lawson, der zuletzt einen Test mit Red Bull absolvieren durfte und sich gut geschlagen haben soll, auch wenn Red Bull keine Informationen dazu veröffentlicht. Der Neuseeländer wäre frei, wenn er für 2025 kein Cockpit bekommt. Aber: Als Rookie gleich zu Red Bull wäre ein sehr großer Sprung.
Variante 2 wäre Daniel Ricciardo, der eine bekannte Größe ist und mit Erfahrung punktet. Zwar hat er sportlich das Nachsehen gegenüber Tsunoda, allerdings besteht bei ihm nicht mehr die Gefahr, seine Karriere zu verbrennen. Man könnte Lawson zu den Racing Bulls geben und ihn gegen Tsunoda einen Shootout um das Red-Bull-Cockpit 2025 fahren lassen, sollte Ricciardo scheitern.
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Variante 3 wäre Tsunoda, der schon vier Jahre im Juniorteam rumhängt und nicht verstehen könnte, wenn man ihm beispielsweise Lawson vorziehen würde. Der Japaner selbst sagt, dass er die Antwort auf die Optionen eigentlich auf der Strecke gegeben hat. "Man muss sich nur die Punkte und die Q3-Einzüge anschauen. Das sagt alles."
Tatsächlich hat Tsunoda aktuell doppelt so viele Punkte auf dem Konto wie Teamkollege Ricciardo, in die Top 10 fuhr er in sieben Grands Prix, Ricciardo nur in zwei. Und auch in Sachen Q3 steht es acht zu drei für den Japaner (zur Übersicht der Duelle 2024).
Tsunoda: Wenn es nach Performance geht, ist es klar
"Ich habe getan, was ich tun musste und bin zufrieden mit dem, was ich bislang erreicht habe", sagt er. "Was sollte ich denn noch mehr machen? Aber das sind die Dinge, die ich kontrollieren kann. Und das andere kann ich nicht kontrollieren. Also fokussiere ich mich auf die Sachen, die ich kontrollieren kann, und das ist die Performance."
Und wenn es nur nach dieser gehen würde, dann wäre die Entscheidung laut ihm klar. "Aber ich schätze, dass es auch andere Faktoren gibt, weil sie auch andere Fahrer in Erwägung ziehen", sagt er.
Er selbst betont, dass er "zu 100 Prozent" in das Cockpit von Red Bull möchte, allerdings wurde er eben erst vor kurzem für das Cockpit beim B-Team bestätigt. Aber natürlich ist auch bekannt, dass Red Bull frei über die Cockpits seiner beiden Teams entscheiden kann.
"Ich habe ihn gar nicht richtig gelesen", gibt Tsunoda über seinen Vertrag zu. "Whatever. Aber ich schätze, er sagt dieses Team hier. Zumindest derzeit."