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Marko-Sideletter: Ist die "Horner-Affäre" damit beendet?
Helmut Marko hat ein Dokument unterschrieben, Red Bull nicht vor Ende 2026 zu verlassen - Wechsel von Max Verstappen zu Mercedes damit vom Tisch
(Motorsport-Total.com) - Ist die "Horner-Affäre" damit beendet? Zumindest deutet viel drauf hin, dass Max Verstappen 2025 nicht zu Mercedes wechseln, sondern bei Red Bull bleiben wird. Dreh- und Angelpunkt der veränderten Situation ist laut Recherchen von Motorsport-Total.com ein neuer Sideletter zu Helmut Markos bestehenden Beratervertrag, den dieser kürzlich unterschrieben haben soll.
© Motorsport Images
So bitte und nicht anders: Oliver Mintzlaff (rechts) hat offenbar ein Machtwort gesprochen Zoom Download
Das hat am Samstag zuerst der niederländische Telegraaf berichtet, also jene Zeitung, die die "Horner-Affäre" mit ihren Veröffentlichungen erst ins Rollen gebracht hat. Demnach soll Marko sich verbindlich dazu bekannt haben, seinen Beratervertrag bis Ende 2026 zu erfüllen - ohne Wenn und Aber.
Das wiederum ist relevant, weil Verstappen im Winter 2023/24 einen Anhang zu seinem Vertrag aufsetzen ließ, der ihm das Recht einräumt, das Team bereits vor Vertragsende (2028) zu verlassen, sollte Marko dort nicht mehr tätig sein.
Als es rund um Saudi-Arabien kurzzeitig so aussah, als wolle Teamchef Christian Horner Marko loswerden, war dieser Vertragszusatz ein großes Thema. Dazu muss man auch wissen: Die Ausstiegsklausel wurde offenbar zwischen dem Verstappen-Management und Marko selbst ausgemacht, ohne Wissen von Horner.
Mateschitz und Mintzlaff: Jetzt reicht's!
Wie angespannt die Situation zwischenzeitlich war, zeigte sich zuletzt beim Grand Prix von Österreich, als Jos Verstappen eigentlich dafür vorgesehen war, im Zuge der Legendenparade eine Demofahrt zu absolvieren, Horner jedoch dagegen interveniert haben soll und Verstappen sen. letztendlich beleidigt einen Rückzieher machte und die Situation auch öffentlich kommentierte.
Das war dann wohl zu viel an internem Streit für Shareholder Mark Mateschitz, der selbst in Spielberg anwesend war, und Red-Bull-CEO Oliver Mintzlaff. Mintzlaff soll, so berichtet das der Telegraaf, Marko davon überzeugt haben, dass ein verbindlicher Sideletter, der ihn fest bis Ende 2026 bindet und indirekt auch das Verstappen-Thema regelt, die beste Lösung für alle Beteiligten wäre.
Denn jetzt könnte Verstappen nur noch aufgrund der Performance-Klauseln in seinem Vertrag Red Bull vorzeitig verlassen. Die darin formulierten Bedingungen sind offenbar erfüllt, sodass ein Wechsel zu Mercedes für 2025 kein Thema mehr ist. Was wiederum bedeutet, dass sich Toto Wolff jetzt entscheiden kann, ob er lieber Andrea Kimi Antonelli oder doch Carlos Sainz im zweiten Auto haben möchte. Verstappen wird er nicht kriegen.
Gleichzeitig hat Red Bulls oberstes Management auf alle Beteiligten eingewirkt, die in den vergangenen Monaten sichtbaren Gräben zuzuschütten. Offenbar mit Erfolg. Am Hungaroring wurde beobachtet, wie Verstappen sen. und Horner sich unterhielten und sogar gemeinsam lachten. Szenen, die man seit Monaten nicht mehr gesehen hatte.
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Über den Marko-Sideletter hinaus scheint es auch eine Zusage von Verstappen zu geben, dass er das Team nicht verlassen würde, sollte Marko zum Beispiel krankheitsbedingt nicht dazu in der Lage sein, seinen bis Ende 2026 laufenden Vertrag zu erfüllen. Marko ist 81 Jahre alt. Nur wenn er von Red Bull gefeuert wird, könnte Verstappen gehen.
Verstappen-Wechsel zu Mercedes frühestens 2026 möglich
Ein Verstappen-Wechsel zu Mercedes ist damit frühestens zur Saison 2026 wieder ein Thema, und auch das nur, wenn zum Stichtag gewisse Performancekriterien seitens Red Bull nicht erfüllt sind. Ob vielleicht auch das ein Grund ist, warum man einen starken Teamkollegen statt Sergio Perez braucht, damit Red Bull mehr Punkte in der Konstrukteurs-WM sammeln kann?
Letztendlich bleiben für die Öffentlichkeit einige Fragen im Detail ungeklärt. Tatsache ist aber: Nach der zwischenzeitlichen Totaleskalation zwischen Team Verstappen/Marko auf der einen und Team Horner auf der anderen Seite scheint das Schlimmste erstmal abgewendet zu sein. Sodass man sich jetzt wieder auf das Wesentliche konzentrieren kann.
Und das ist die sportliche Performance, mit der Verstappen, am Samstag Dritter im Qualifying, aktuell ganz und gar nicht zufrieden ist: "Ich glaube, einige müssen langsam aufwachen. Wir müssen nicht ins Detail gehen, wer das ist", sagt er, und: "Nicht alle" im Team hätten den Ernst der Lage erkannt. "Sie wissen, dass ich realistisch bin und nicht nach Ausreden suche. Aber da sind wohl nicht alle im Team auf der gleichen Wellenlänge."