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Sebastian Vettel: Wünsche mir mehr Transparenz - nicht nur in der Formel 1
Sebastian Vettel wünscht sich mehr Transparenz in unserer Zeit - Zudem macht der Ex-Formel-1-Pilot erneut auf die Notwendigkeit des Umweltschutzes aufmerksam
(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel wünscht sich mehr Transparenz - und das nicht nur in der höchsten Klasse des Motorsports. "Transparenz ist ein großes Thema unserer Zeit", sagt der viermalige Weltmeister. "Es sollte nicht nur in der Formel 1, sondern insgesamt eine stärkere Rolle bekommen. Ich glaube, dass Prozesse offengelegt werden können, dass man sich traut, die Schritte zu gehen."
"Ich denke, mit dem Grundsatz, dass man nichts zu verheimlichen hat, sollte man nicht vor Transparenz zurückschrecken. Das gilt für den Sport allgemein", so Vettel im Gespräch mit Sky. "Ich denke, dass viele Zuschauer daran interessiert wären. Aber wenn die Information zugänglich ist, würden viele Fragen von allein beantwortet werden."
Zuletzt wurde in der Formel 1 mehrfach die fehlende Transparenz kritisiert, vor allem im Zuge der Horner-Untersuchung. Dazu wollte sich Vettel aber nicht äußern. "Natürlich kenn' ich das Team, Christian [Horner] und Dr. Marko noch sehr gut, auch aus meiner Zeit", erinnert der ehemalige Red-Bull-Pilot.
"Es ist aber sehr schwer für mich, eine Meinung dazu zu haben, weil man nicht weiß, was passiert ist und was nicht passiert ist", zeigt sich Vettel diplomatisch. "Ich glaube, man wünscht sich in der Hinsicht ein bisschen mehr Transparenz, aber ich hoffe, dass die Zeit das alles aufklären wird."
"Immer weniger Platz für die Natur"
Stattdessen spricht Vettel ein weiteres "großes Thema unserer Zeit" an. "Die Klimakrise, aber auch das Artensterben, der Rückgang der Artenvielfalt, zudem der Rückgang der Vielfalt der Ökosysteme, die Lebensgrundlage geht verloren", mahnt der 36-Jährige gegenüber RTL und n-tv. "Mehr und mehr Wälder werden gerodet, mehr und mehr Fläche geht verloren und so bleibt für die Natur immer weniger Platz."
"Wir haben die Chance, im Kleinen und im Großen etwas zu bewegen", erinnert Vettel, der sich in der Vergangenheit schon häufiger für die Natur eingesetzt hat. "Der eine mehr, der andere weniger. Ich glaube, wenn man sich dessen bewusst ist, dann fängt man an zu fragen."
"Und wenn man das Ganze so ein bisschen mit kindlicher Neugier irgendwie vermischt, dann fängt man auch an, sich zu kümmern. Deswegen, glaube ich, ist es wichtig, die Stimme zu erheben und darauf aufmerksam zu machen", versucht der 307-fache Grand-Prix-Starter seine Intention zu begründen.
Sorgen wegen der eigenen Kinder
"Ich glaube, wenn man sich der Lage bewusst wird, dann ist es sehr, sehr ernst und auch sehr düster", so Vettel, der sich seit dem Ende seiner aktiven Rennfahrerkarriere vor allem um die Familie kümmert. "Natürlich ist die Bedrohung extrem groß und mit eigenen Kindern wurde so der Begriff 'Zukunft' das erste Mal greifbar. Sonst redet man irgendwie immer von Zukunft, aber das ist ja irgendwie weit weg und man hat ja noch so viel Zeit."
"Aber wenn man die eigenen Kinder dann tagtäglich sieht und die Entwicklung sehen kann, dann macht man sich natürlich auch Sorgen und überlegt sich, in welcher Welt die eigenen Kinder mal leben", grübelt der viermalige Weltmeister. "Ich glaube, dass viele der Annehmlichkeiten, die wir genießen durften, in der Form heute nicht mehr drin sind."
"Dass sich junge Generationen alleine schon damit beschäftigen müssen, ist im Vergleich zu uns vielleicht schon nicht fair", mahnt Vettel. "Deswegen liegt es an uns allen, nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern sich zu überlegen, was man tun kann, sich selbst zu hinterfragen."