Ferrari: Formel-1-Feld wird 2024 weiter zusammenrücken
Dank des stabilen Reglements rechnet Ferrari-Teamchef Fred Vasseur 2024 mit einem dichteren Feld - Auch für Ferrari "sollen weitere Siege folgen", sagt Carlos Sainz
(Motorsport-Total.com) - In der vergangenen Formel-1-Saison war Ferrari das einzige Team, dass neben Dominator Red Bull ein Grand-Prix-Rennen gewinnen konnte. Carlos Sainz triumphierte in Singapur. Doch insgesamt fehlte der Scuderia die Konstanz, weshalb sie im Kampf um WM-Platz zwei Mercedes knapp unterlag.
"Vergangenes Jahr war eine schwierige Saison, aber ich denke, es war für alle schwierig, außer für Red Bull", blickt Ferrari-Teamchef Fred Vasseur am Rande der aktuellen Formel-1-Testfahrten in Bahrain auf die letzte Saison zurück.
Über die Ambitionen für die Anfang März beginnende neue Saison sagt er: "Wir wissen, dass der Schritt, der vor uns liegt, ein riesiger ist, aber wir haben uns im vergangenen Jahr gut erholt und ich denke, dass wir den letzten Teil der Saison ziemlich gut gemeistert haben, und darauf müssen wir die Saison 2024 aufbauen."
Allerdings rechnet Vasseur auch mit stärkerer Konkurrenz, denn der Franzose geht davon aus, dass sich das Feld 2024 weiter verdichten wird. Zwar meint er: "Bei Red Bull weiß ich es nicht, aber bei allen anderen denke ich, dass sie sich auf jeden Fall annähern werden."
"Wenn man mehrere Jahre hintereinander mit dem gleichen Reglement fährt, wird man mit Sicherheit eine Annäherung der Performance haben", so der Ferrari-Teamchef.
Sainz hofft auf weitere Siege, "nicht nur für mich"
Darauf setzt auch Carlos Sainz, der 2024 mehr als nur einen Sieg feiern will. "Hoffentlich zum Wohle der Formel 1 und natürlich auch für Ferrari und mich selbst ist das in diesem Jahr nicht der Fall, und es werden noch viele weitere Siege folgen", sagt er.
"Und das nicht nur von mir, was ich natürlich hoffe, sondern für das ganze Team und vor allem für die anderen Teams, damit wir einen unterhaltsameren Kampf an der Spitze haben und es für Max (Verstappen; Anm. d. R.) etwas schwieriger wird, denn sonst befürchte ich, dass 24 Rennen etwas zu viel sein könnten."
Die größte Schwäche des letztjährigen Autos hofft Ferrari mit dem SF-24 behoben zu haben. "Wir hatten das Gefühl, dass wir auf bestimmten Strecken wie Singapur, Monza und Las Vegas mit bestimmten Kurven über eine Runde genauso schnell oder manchmal sogar schneller als der Red Bull waren", erklärt Sainz.
Hat Ferrari die Schwächen von 2023 ausgemerzt?
"Aber sobald wir das Auto im Renntrimm hatten, verloren wir gegenüber Red Bull vier bis fünf Zehntel - gerade wenn man das Auto mit viel Benzin und gebrauchten Reifen fährt."
"Diese Lücke versuchen wir in diesem Jahr mit einem anderen Auto zu schließen, mit einem anderen Blickwinkel auf das Auto und die Art und Weise, wie wir das Jahr angehen. Und hoffentlich werden wir das Auto auch mit der Aerodynamik auf verschiedenen Strecken schneller machen", so Sainz weiter.
Er erinnert in dem Zusammenhang etwa an Katar und Budapest. "Dort hat man gesehen, dass wir Schwächen hatten. In längeren mittelschnellen Kurven haben wir im vergangenen Jahr eindeutig gelitten", hält der Ferrari-Pilot fest.