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James Key: So sehr hat sich Sauber seit meinem letzten Mal in Hinwil verändert
"Ich fühle mich jetzt ein bisschen alt", sagt James Key über seine Rückkehr zu Sauber und fasst zusammen, was sich verändert hat und in Zukunft verändern soll
(Motorsport-Total.com) - Als Jamey Key im September dieses Jahres seinen Dienst als neuer Technikchef des Formel-1-Teams von Sauber antrat, war es für ihn eine Art Rückkehr. Schließlich war der Brite schon einmal in selber Funktion für Sauber tätig (2010 bis 2012).
Doch seit der letzten Zusammenarbeit hat sich in Hinwil einiges verändert. "Es ist sehr vertraut und auch nicht vertraut", sagt Key. "Aber es ist toll, wieder hier zu sein."
"Es sind noch viele bekannte Gesichter da. Viele der Leute, mit denen ich das Glück hatte, das letzte Mal bei Sauber zu arbeiten, sind immer noch da. Es besteht also eine gewisse Vertrautheit. Das Team ist aber auch gewachsen. Wir sind immer noch ein kleines Team und trotzdem ist es ziemlich groß, viele hundert Leute."
In dem Zusammenhang gibt der 51-Jährige zu: "Ich fühle mich jetzt ein wenig alt bei Sauber, denn es ist eigentlich ein sehr junges Team. Ich denke, dass die Zeit der Stabilität, die es mit dem derzeitigen Hauptaktionär hatte, sehr gut für das Team war. Und unter diesen Bedingungen konnte das Unternehmen wachsen."
Die Effizienz eines kleinen Teams sei im Allgemeinen zwar immer noch vorhanden, sagt Key weiter. "Aber wenn man als Team wächst, geht das zwangsläufig verloren. Wir müssen uns also unter anderem bemühen, diese Effizienz wieder zu steigern."
Sauber-Team soll auch künftig weiter wachsen
Was die nächsten Schritte anbelangt, spricht der Sauber-Technikchef von einem "sehr umfangreichen, gut dokumentierten Plan", der sich bereits in der Umsetzung befinde. Priorität sei es, die "richtigen Talente für das Team" zu gewinnen, "um einige sehr gute Talente zu ergänzen, die wir bereits haben".
Key weiß: "Es gibt natürlich eine Vorlaufzeit für die Leute, mit gewissen Freistellungszeiten. Dessen sind wir uns bewusst. Aber wir warten deshalb nicht, denn es gibt auch eine Menge Dinge, die wir jetzt schon ohne zusätzliche Leute machen können."
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Denn Baustellen gibt es viele. Im letzten Jahr unter dem Namen Alfa Romeo rutschte das Sauber-Team auf den vorletzten Platz der Konstrukteurswertung ab und sammelte insgesamt nur 16 Punkte. Im Vorjahr waren es noch 55 Punkte und Platz sechs.
Der neue Technikchef weiß: "Letztlich müssen wir, um unsere Ziele zu erreichen, in allen wichtigen Bereichen zulegen. Wir müssen überall einen Schritt nach vorn machen."
"Das ist also das kurzfristige Ziel, und genau das tun wir jetzt, indem wir eng mit Andreas (Seidl, Sauber-CEO; Anm. d. R.) daran arbeiten, sowohl für 2024 als auch für die Zukunft. Und dann werden wir sehen, wie wir vorankommen", sagt Key.
Balance zwischen kurz- und langfristigen Zielen
In der Übergangsphase vor dem Einstieg von Audi 2026 sieht er das Gleichgewicht zwischen kurz- und langfristigen Zielen als "eine der größten Herausforderungen". Während im Hintergrund die Umstrukturierungen laufen, will der erfahrene Ingenieur bereits in der kommenden Saison entscheidende Fortschritte machen.
Zwar sei er zu einem Zeitpunkt zu Sauber gestoßen, als das Auto im Großen und Ganzen schon fertig war. Trotzdem sagt er: "Wir haben einen ziemlich klaren Plan für das nächste Jahr. Es gibt einige möglicherweise große Entwicklungsprojekte, die wir während der 2024er-Saison an das Auto bringen müssen."
"Aber was bedeutet das für die Saison 2025? Wie viel davon kann man mitnehmen? Denn 2025 wird eine kritische Phase für 2026 sein. Noch sind die neuen Regeln für den technischen Bereich nicht freigegeben. Es ist also ein bisschen spekulativ."
"Aber es wäre verrückt, nichts zu tun. Ich bin mir sicher, dass jedes Team in einer Position ist, in der sie hart daran arbeiten, was sie die Richtlinien für 2026 umsetzen können, und das tun wir auch. Es geht also darum, Tag für Tag all diese Dinge unter einen Hut zu bringen", fasst der Sauber-Technikchef zusammen.