• 20. Juni 2024 · 18:54 Uhr

Lando Norris: Darum bleibt Verstappen der klare WM-Favorit

Vor dem Großen Preis von Spanien erklärt McLaren-Pilot Lando Norris, was seinem Team noch fehlt, um Red Bull in der Formel-1-Weltmeisterschaft herauszufordern

(Motorsport-Total.com) - Für McLaren-Pilot Lando Norris bleibt Max Verstappen trotz der zuletzt schwächer gewordenen Red-Bull-Pace der Topfavorit auf den Formel-1-Titel 2024. Der Niederländer hat sich nach seinem jüngsten Sieg in Kanada einen Vorsprung von 56 Punkten auf den Zweitplatzierten Charles Leclerc erarbeitet, Norris folgt auf Rang drei mit einem Defizit von 63 Zählern.

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Kämpfen Max Verstappen und Lando Norris um den Fahrer-WM-Titel 2024? Zoom Download

"Ich denke, es wird schwierig", sagt Norris am Medientag in Spanien auf seine WM-Hoffnungen angesprochen, doch: "Es gibt jetzt wahrscheinlich mehr Chancen, vor allem, wenn Mercedes mitmischt. Das könnte für größere Schwünge bei den Punkten sorgen, wenn Max mal nur Fünfter oder Sechster wird und man selbst das Rennen gewinnt."

Und obwohl der McLaren von Norris nach den Updates in Miami für einige Formel-1-Experten nun schon etwas schneller als der Red Bull zu sein scheint, ist es laut dem jungen Briten vor allem der Verstappen-Faktor, der eine große Aufholjagd der Konkurrenz schwierig machen könnte.

Norris: Max hat keine schlechten Wochenenden

"Seine schlechten Wochenenden sind nie wirklich schlechte Wochenenden", sagt er. "Er macht immer genügend Punkte, weil er in allen Bereichen stark ist. Es ist also selten, dass er Fehler macht und zum Beispiel das Qualifying vergeigt. Aber der Druck ist jetzt ein bisschen größer und unter Druck ist es immer leichter, Fehler zu machen."

"Daher wird es schwierig, denn man kann an Max in keinem Bereich zweifeln. Er hat nicht wirklich eine Schwäche. Es könnte möglich sein, aber es braucht einfach eine sehr gute Leistung des Autos, eine sehr konstante Leistung über die gesamte Saison. Wir müssen also einfach die Zeiten nutzen, in denen es bei ihnen nicht läuft, und versuchen, vorne mitzumischen."

Das Rennen in Kanada vor zwei Wochen hat jedoch einmal mehr gezeigt, dass Verstappen auch die Rennen gewinnen kann, wo der Red Bull nicht unbedingt das schnellste Auto hat. Im Trockenen im Qualifying und auch zu Rennende war kein Team schneller als Mercedes und bei nassen Bedingungen auf Intermediates war der McLaren über eine längere Distanz nicht zu schlagen. Trotzdem hieß der Sieger Max Verstappen.

Norris: Dafür ist Red Bull schon immer bekannt

Für Norris ist das vor allem auf die Kombination aus dem dreimaligen Weltmeister und Red Bull zurückzuführen, die im Zusammenspiel aus Fahrer und Strategie die wenigsten Fehler machen: "Er hätte in Montreal nicht gewinnen dürfen", sagt der McLaren-Pilot. "Aber er war während des gesamten Rennens wahrscheinlich am konstantesten. Sie [Red Bull] haben als Team die wenigsten Fehler gemacht und daher hat er gewonnen."

"Wenn man bedenkt, dass wir wegen des Safety-Car-Einsatzes an die Box hätten gehen müssen, wodurch wir die Führung verloren haben. Ich habe eine Chance verloren, um den Sieg zu kämpfen. George [Russell] hatte das schnellste Auto und war das ganze Wochenende über extrem gut unterwegs, was die Pace angeht. Und wenn er nicht ein paar Fehler gemacht hätte, dann hätte auch er eine Chance gehabt, das Rennen zu gewinnen."


Hätte McLaren Norris besser draußen gelassen?

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Lando Norris kassiert in Kanada die Retourkutsche für Miami und hat Pech mit dem Safety-Car. Hätte McLaren das Rennen trotzdem gewinnen können? Weitere Formel-1-Videos

Laut Norris war Red Bull ohnehin schon immer dafür bekannt "gute Rennentscheidungen" zu treffen, während er die Situation bei McLaren etwas anders einschätzt, da man erst kürzlich zurück an der Spitze des Feldes ist: "Die Dinge und auch die Menschen ändern sich ein wenig, wenn du um einen Sieg oder nur um den zweiten Platz kämpfst."

"Die Mentalität, auch wenn man es versucht, nicht zuzulassen, wird sich immer ändern. Man wird immer ein bisschen mehr Druck spüren, ein bisschen mehr Nerven. Es ist also eher so, dass wir uns ein bisschen mehr anstrengen müssen als alles andere. Aber das kommt mit der Zeit und der Erfahrung, wieder an der Spitze zu sein und diese Entscheidungen in kürzerer Zeit treffen zu müssen."

"Aber ich glaube nicht, dass man Red Bull jemals abschreiben kann. Ich denke, sie haben immer gute Arbeit geleistet. Sie haben in vielerlei Hinsicht den Standard gesetzt, und sie geben uns ein Beispiel dafür, auf welchem Niveau wir besser sein müssen", so Norris.

McLaren beim Triple-Header Topfavorit?

Die kommenden Rennwochenenden dürften McLaren jedenfalls in die Karten spielen. Wie seine Vorgänger ist der MCL38 besonders in den ganz schnellen Kurven sehr konkurrenzfähig, von denen es bei den kommenden Veranstaltungen in Spanien, Österreich und Großbritannien reichlich gibt.


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Nach dem Miami-Update, was die Schwächen bei der Höchstgeschwindigkeit durch mehr aerodynamische Effizienz sowie den fehlenden Abtrieb in langsamen Kurven ausgemerzt hat, gibt es jedoch kaum noch Bereiche, wo McLaren gegenüber Red Bull das Nachsehen hat. Oder doch?

"Ich erwarte, dass es zwischen Ferrari und Red Bull sehr eng zugehen wird", sagt Norris auf seine Prognose für die kommenden Rennen angesprochen. "Vielleicht [Red Bull] ein bisschen mehr zurück, wo sie sein sollten und auch Ferrari wird wieder besser sein. Ich denke aber, dass wir das konstanteste Team sind."

Norris: Das fehlt McLaren noch

"Wir waren nicht das Team, das plötzlich am schnellsten war und ein Wochenende einfach dominiert hat, wie wir das bei Red Bull oder Ferrari gesehen haben. Wir hatten also nicht diese absolute Stärke in bestimmten Bereichen, aber wir waren bisher einfach ein sehr gutes Allround-Team, was im Laufe der Saison genau das ist, was wir wollen."

"Aber zu keinem Zeitpunkt würde ich sagen, dass wir über ein ganzes Wochenende hinweg die absolut Besten waren. Das ist also etwas, woran wir noch arbeiten müssen. Aber man hat in Kanada gesehen, wie knapp es ist und ob man nun eine Zehntel besser ist oder nicht, das liegt einfach daran, dass man die Reifen nicht im richtigen Fenster hat oder einen kleinen Fehler macht oder die Abstimmung nicht perfekt ist."

"Ein halbes Zehntel oder eine Zehntel, und man liegt drei bis fünf Positionen zurück. Ich denke also, es wird ein enger Kampf zwischen allen. Aber das Wichtigste ist, dass wir bisher überall gut waren, und ich denke, wir sind zuversichtlich, dass wir einfach so weitermachen können wie bisher. Wir können eine gute Konsistenz beibehalten."

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